ATP: Selbstverletzungen - Andrey Rublev als Wiederholungstäter
Die Fans von Andrey Rublev machen sich in den sozialen Netzwerken wohl zurecht Sorgen wegen der autoaggressiven Neigungen des Russen.
von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet:
01.11.2023, 10:35 Uhr
Es war nicht das erste Mal, dass Andrey Rublev im Halbfinale des ATP-World-Tour-500-Turniers in Wien seinen Frust an sich selbst ausließ, und dabei mit einer ordentlichen Schramme am Knie davonkam. Auslöser war die unglaubliche Aufholjagd von Jannik Sinner, der einen 2:5-Rückstand noch in einen 7:5-Satzgewinn umdrehen konnte. Klar, dass da die Nerven mit dem Weltranglisten-Fünften durchgingen, allerdings sollte es nie zu Selbstverletzungen kommen, egal wie groß der Ärger auch sein mag.
Fans als auch Experten wundern sich schon länger über die autoaggressiven Eskapaden des 26-jährigen Moskauers, den praktisch alle Spielerkollegen als einen der absolut nettesten Menschen auf der ATP-Tour titulieren - abseits des Platzes wohlgemerkt. So äußerten etwa Daria Kasatkina ("Er würde Dir nie erlauben in einem Restaurant die Rechnung zu zahlen"), Caper Ruud ("Er ist eine sehr nette, aufmerksame und ruhige Person") oder Dominic Thiem ("Er hat einfach ein sehr, sehr gutes Herz") ihr uneingeschränktes Wohlwollen.
Geht da noch was im Bereich Mentaltraining?
Wenngleich starke Polarisierungen im menschlichen Seelenleben bei weitem keine Seltenheit sind, will das diametral dazu gesetzte Verhalten Rublevs auf dem Platz dennoch so garnicht dazupassen. In den sozialen Netzwerken werden deshalb auch die Rufe nach einem vernünftigen Mentaltrainer immer lauter, denn weder ist es für die Zuseher angenehm, solchen Intermezzis beizuwohnen, noch können solche Aktionen als gute Vorbildwirkung für die nächste Tennis-Generation herhalten.
Sei's wie es sei - die Qualifikation für die ATP-Finals in Turin hat der akutell-Weltranglisten-Fünfte bereits fix in der Tasche. Bleibt nur zu hoffen, dass etwaige Frustmomente beim Ostslawen erst garnicht entstehen oder diese mit einer milderen Unmutsäußerung enden. Rublevs Knie und dem Publikum ist es zu wünschen.