ATP Stuttgart: Berrettini - "Es ist normal, traurig zu sein, wenn einem etwas wichtig ist"

Matteo Berrettini und Stuttgart - das passt einfach. Schon wieder steht der Italiener nach einer Verletzungspause hier im Finale - auch, weil er mittlerweile anders mit seinen negativen Gefühlen umgeht.

von Florian Goosmann aus Stuttgart
zuletzt bearbeitet: 16.06.2024, 12:15 Uhr

Matteo Berrettini
© BOSS OPEN / Paul Zimmer
Matteo Berrettini

Matteo Berrettini ist der Teilzeitspieler der vergangenen Jahre. Unfreiwillig natürlich. Ein Blick auf seine Verletzungshistorie der jüngsten Zeit: 

2021 - Bauchmuskelverletzung, Aufgabe während der ATP Finals

2022 - Handverletzung, gesamte Sandphase verpasst; danach COVID-Infektion, Wimbledon verpasst

2023 - Bauchmuskelverletzung, Sandplatzsaison verpasst; Fußverletzung, Aufgabe bei den US Open und Saisonende

2024 - weiterhin Probleme am Fuß, Absage der Australian Open; nach vier Turnieren Absage der restlichen Sandsaison wegen Krankheit

Aber: Wenn Berrettini nach Stuttgart kommt, reicht ihm in Kaltstart. 2022 gewann er so den Titel, jetzt steht er erneut im Finale.

Berrettini traurig, dass er Olympia verpasst 

Dennoch hatte Berrettini schon mal über seine schwierige mentale Verfassung gesprochen während einer Verletzungszeit, und auch in Stuttgart äußerte er sich entsprechend. “Ich habe vor allem den Wettkampf vermisst, aufgrund meiner Verletzungen. Und die haben dann wiederum eine gewisse Traurigkeit in mir ausgelöst - darüber, dass ich so viele Turniere verpasst habe.”

Rom - sein Heimturnier! - habe er drei Jahre lang in Folge nicht gespielt, ebenso Madrid. Jetzt wird es auch mit den Olympischen Spielen nichts, “das war ein Traum von mir, als ich noch klein war”. Als Weltranglisten-95. aktuell ist Berrettini nur noch achtbester Italiener zurzeit… “Schon Tokio habe ich aufgrund einer Verletzung verpasst.”

Das Positive an der Tennistour aber sei, dass sie lange andauere. Als er realisiert habe, dass er die Sandsaison verpassen würde, habe er sich gesagt: “Okay, genieße ich die Rasensaison eben umso mehr.” Man müsse immer auf die positiven Dinge sehen, das Glas als halbvoll betrachten. Auch wenn es schwer sei manchmal.

“Meine Verletzungen haben mich etwas zur Negativität verleitet. Anfangs dachte ich, dass ich sie nicht zulassen sollte. Aber der richtige Schritt war es, sie zuzulassen. Denn es ist normal, traurig zu sein, wenn einem etwas wichtig ist. Als ich das getan habe, wurde alles einfacher.”

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von Florian Goosmann aus Stuttgart

Sonntag
16.06.2024, 11:30 Uhr
zuletzt bearbeitet: 16.06.2024, 12:15 Uhr

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