ATP Stuttgart: Jack Draper entthront Boss Berrettini!

Jack Draper hat beim ATP-250erTurnier in Stuttgart den Titel geholt. Im Finale bezwang er den zweifachen Weissenhof-Sieger Matteo Berrettini mit 3:6, 7:6 (5), 6:4.

von Florian Goosmann aus Stuttgart
zuletzt bearbeitet: 16.06.2024, 15:42 Uhr

Jack Draper
Jack Draper

Jack Draper hat seinen Worten Taten folgen lassen. In seinen beiden Finals zuvor habe er gespielt, um nicht zu verlieren. Diesmal wolle er spielen, um zu gewinnen - offensiv also.

Das tat er, der 22-jährige Brite.

Ein unachtsames Aufschlagspiel zu Beginn gab Berrettini das frühe Break, das er zur Satzführung transportierte. Im zweiten Durchgang dann boten beide Hochgeschwindigkeitstennis, ohne dem Returnspieler etwas anzubieten. Erst zum Ende des Satzes kam Draper zu den ersten Breakchancen (und Satzbällen), danach hatte Berrettini Chancen zum vorentscheidenden Break. Es ging dennoch in den Tiebreak, in dem Draper mutig ranging: Beim 5:5 wuchtete er einen Vorhand-Return-Winner rüber, zum Satzgewinn riskierte er eine Serve-and-Volley-Einlage.

Auch im dritten Satz spielte er nach dem Break mutig, holte sich das Match mit einem Zu-Null-Spiel und einem Ass zum Abschluss - seinem zwölften. Er ließ sich dann erleichtert auf den Platz fallen. 

Draper nach Stuttgart-Sieg: “Gibt viel Selbstvertrauen”

“Ich habe gut umgesetzt, was ich mir vorgenommen habe. Bin offensiv rangegangen", erklärte Draper. "Ich habe so lange dafür gearbeitet, zwei Finals verloren. Es ist eine große Erleichterung und es gibt viel Selbstvertrauen."

Aber auch Berrettini zeigte sich zufrieden, wenngleich enttäuscht. “Du hast in den kritischen Phasen so stark gespielt”, lobte er Draper. “Du wirst noch viele Titel gewinnen.”

Berrettini war wie so oft vor Turnierbeginn lange verletzt - Stuttgart ebenfalls wie so oft aber ein gutes Pflaster zu einer starken Rückkehr, die ihn im Ranking wieder nach oben bringen wird. Live steht er nun auf Rang 65.

Draper indes stellt ab Montag die neue britische Nummer 1, die jüngste seit Andy Murray in 2009. Insgesamt ist er die neue Nummer 31 - und dürfte auch in Wimbledon jemand sein, der für eine Überraschung gut sein könnte. Nicht nur aufgrund seiner Aufschlagstärke, wenngleich seine 73 Asse in der Stuttgart-Woche eine tolle Hausnummer waren.

Matos/Melo gewinnen im Doppel

Zuvor hatten Rafael Matos und Marcelo Melo den Doppeltitel für sich entschieden. Die beiden Brasilianer gewannen im Finale gegen Julian Cash und Robert Galloway mit 3:6, 6:3 und [10:8].

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von Florian Goosmann aus Stuttgart

Sonntag
16.06.2024, 15:26 Uhr
zuletzt bearbeitet: 16.06.2024, 15:42 Uhr

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