ATP Stuttgart: Jack Draper - Sind aller guten Dinge drei?
Der Brite Jack Draper steht zum dritten Mal in einem Finale auf der ATP-Tour. Warum es die ersten beiden Male nicht geklappt hat - und was er nun besser machen will? Weiß er recht genau.
von Florian Goosmann aus Stuttgart
zuletzt bearbeitet:
15.06.2024, 19:53 Uhr
Zwei Finals - zwei Niederlagen: Es ist kein Beinbruch, aber nicht die Bilanz, die man als Tennisspieler weiterhin pflegen will.
Jack Draper will also daran rütteln heute, das Endspiel beim ATP-Turnier in Stuttgart soll diesmal anders ausgehen als seine Finals in Sofia (2023) gegen Adrian Mannarino und Adelaide (2024) gegen Jiri Lehecka.
“Die vergangenen beiden Finals habe ich in knappen Dreisatzmatches verloren. Gegen gute Spieler”, so Draper. “Ich hoffe, dass ich diesmal anders spielen werde. In den anderen Finals habe ich in der Hoffnung gespielt, dass die anderen Fehler machen. Das haben sie nicht. Ich denke, mittlerweile bin ich mental und körperlich besser.”
Das hat Draper auch in Stuttgart gezeigt. Sebastian Ofner, Marcos Giron, Frances Tiafoe und Brandon Nakashima hießen seine Gegner, und Draper lieferte. Vor allem beim Aufschlag: 61 Asse hat er bislang abgeliefert in seinen vier Matches, alleine 31 davon im Viertelfinale gegen Titelverteidiger Frances Tiafoe. Und am Sonntag: Dürfte es bei noch besseren Temperaturen ebenfalls arg vom Aufschlag abhängen.
Berrettini und Draper kennen sich kaum
Auch von dem seines Gegners: Matteo Berrettini ist Stuttgarter Rasenliebhaber, hat 2019 und 2022 hier gewonnen; 2022 nach einer Auszeit, die er auch in letzter Zeit immer wieder einlegen musste. Auch in diesem Jahr hat er die French Open wieder mal verpasst.
Aber der Italiener braucht kaum Spielpraxis, um gut in Schuss zu kommen - das hat er in diesem Jahr wieder bewiesen. Nur zum Auftakt gegen Roman Safiullin musste er über die Distanz, im Halbfinale gegen Landsmann Lorenzo Musetti vergab er im zweiten Durchgang die Höchststrafe.
Es ist die erste Begegnung der beiden gegeneinander, auch sonst kennen sie sich wohl kaum - auch wenn Berrettini um die Grundzüge (Linkshänder, starker Aufschlag) natürlich weiß.
“Wir haben auch noch nie miteinander trainiert, zumindest meiner Erinnerung nach”, so Berrettini. “Wir werden uns beide während des Matches kennenlernen. Ich hoffe, mein Coach hat ihn sich diese Woche über angeschaut und sagt mir, was er am besten macht. Ich denke, ich werde das im Finale auch herausfinden.”