ATP Wien: Sensationeller Kei Nishikori schlägt Dominic Thiem
Dominic Thiem ist im Viertelfinale des ATP-500-Turniers in Wien ausgeschieden. Im Viertelfinale verlor der topgesetzte Österreicher gegen den groß aufspielenden Japaner Kei Nishikori glatt mit 3:6 und 1:6.
Nikolaus Fink berichtet live aus der Wiener Stadthalle
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
26.10.2018, 17:56 Uhr
Als Kei Nishikori bei der Auslosung für die Erste Bank Open in das Viertel von Dominic Thiem gelost wurde, ging ein vorfreudiges Raunen durch die Hallen des Marriott Hotels im ersten Wiener Bezirk. Nishikori gegen Thiem - das könnte genauso gut ein Halbfinale bei einem Grand-Slam-Turnier sein, lautete der allgemeine Tenor.
Doch nachdem beide Akteure ihre beiden ersten Partien in der Wiener Stadthalle mit teils mehr, teils weniger Mühe für sich entschieden hatten, sollten sich die beiden bereits im Viertelfinale gegenüberstehen. Und das keineswegs in Paris oder New York, sondern beim ATP-500-Turnier in der österreichischen Bundeshauptstadt. Alleine dieser Umstand spricht für die enorme Dichtes des Teilnehmerfeldes und dürfte Turnierdirektor Herwig Straka nicht nur einmal ein Lächeln auf die Lippen gezaubert haben.
Thiem und Nishikori konnten nach jeweils mühevollen Auftaktsiegen in der zweiten Runde restlos überzeugen. Der Japaner spielte Moskau-Sieger Karen Khachanov bei seinem 6:2 und 6:2-Erfolg teilweise an die Wand, während der Niederösterreicher mit Aufschlagriese Sam Querrey beim 6:4 und 6:4-Sieg ebenso wenig Probleme hatte. Die Zuschauer durften sich in der restlos ausverkauften Wiener Stadthalle am österreichischen Nationalfeiertag also auf ein wahres Tennisfest freuen.
Nervöser Beginn von Thiem
Doch zunächst war den österreichischen Tennisfans überhaupt nicht zum Feiern zumute. Thiem startet äußerst fehlerhaft und schenkte Nishikori ein frühes Break zum 2:0. Im nächsten Aufschlagspiel fand der Niederösterreicher zwar zwei Chancen auf das sofortige Rebreak vor, der an fünf gesetzte Asiate konnte aber dennoch auf 3:0 stellen.
Mit sensationellen Returns erarbeitete sich der 28-Jährige drei weitere Breakmöglichkeiten. Diese konnte Thiem zwar allesamt abwehren, nur zwei Punkte später führte Nishikori aber dennoch mit einem Doppelbreak. 4:0 - der Japaner hatte die Stadthalle fürs Erste zum Verstummen gebracht.
Thiem verpasst Krönung seines Comebacks
Das sollte aber nicht lange anhalten. Nach zwei souveränen Servicegames nahm der Lichtenwörther dem Weltranglistenelften den Aufschlag zum 2:5 ab. Thiem hatte die anfängliche Nervosität abgelegt und hielt gegen den starken Japaner nun gut dagegen. Als Nishikori zum zweiten Mal für den Satzgewinn aufschlug, hatte der Lokalmatador sogar die Chance, alles wieder in die Reihe zu bringen. Er vergab allerdings drei Breakbälle am Stück und musste den ersten Satz mit 3:6 abgeben.
Thiem schienen die verpassten Chancen auch zu Beginn des zweiten Durchganges noch zu beschäftigen. Mit zwei Doppelfehlern schenkte er seinem Gegner wie schon in Satz eins ein frühes Break. Mit weiteren, teils unerklärlichen Fehlern gab der Topgesetzte nur wenige Minuten später abermals seinen Aufschlag ab - Nishikori führte nicht nur mit 3:0, sondern auch mit Doppelbreak.
Nishikori im Halbfinale gegen Kukushkin
Bei Thiem häuften sich die Fehler und so hatte Nishikori kaum Probleme, auch im zweiten Abschnitt schnell auf 5:1 zu stellen. Anders als im ersten Satz schaffte der Österreicher dieses Mal kein Comeback, Nishikori breakte zum hochverdienten 6:3 und 6:1-Erfolg aus.
Für Thiem ist die Reise in Wien somit beendet. Mit dem Viertelfinaleinzug egalisierte der 25-Jährige zwar sein bestes Resultat in der Wiener Stadthalle, dennoch dürfte er nicht besonders zufrieden aus der Bundeshauptstadt nach Paris reisen. Für Nishikori hingegen bedeutet der Sieg wichtige Punkte im Kampf um die ATP-Finals in London. Er trifft im Halbfinale auf Mikhail Kukushkin, der Marton Fucsovics in einer Marathonpartie besiegte.