Vive la France in der Stadthalle
Jo-Wilfried Tsonga hat das französische Endspiel in Wien perfekt gemacht: Der Sieger von 2011 setzte sich gegen Philipp Kohlschreiber mit 7:6 (4) und 7:5 durch und trifft am Sonntag auf Landsmann Lucas Pouille.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
28.10.2017, 18:51 Uhr
Von Jens Huiber aus der Wiener Stadthalle
"Er liebt Österreich, und Österreich liebt ihn." So hatte der Hallensprecher einen der beiden Spieler vor dem zweiten Halbfinale begrüßt. Dabei träfe dies ja sowohl auf Philipp Kohlschreiber wie auch auf Jo-Wilfried Tsonga zu: Der Franzose ist ein Favorit der Herzen vieler Fans, hat in Wien 2011 gewonnen. Kohlschreiber wohnt bekanntermaßen sogar seit ein paar Jahren in Österreich, in Kitzbühel, wo die langjährige deutsche Nummer eins in diesem Sommer das ATP-Turnier gewonnen hat.
Tsonga jedenfalls besiegte in einem engen Match Philipp Kohlschreiber nach 1:46 Stunden mit 7:6 (4) und 7:5 und steht wie im vergangenen Jahr im Endspiel von Wien. Damals hatte der Franzose gegen Andy Murray verloren.
Die Statistik vor dem Match war aus Sicht von Kohlschreiber unangenehm negativ, von elf Matches konnte der gebürtige Augsburger nur eines gewinnen, 2009 war´s. Kohlschreiber musste also etwas ändern - und das tat er auch, agierte offensiver als gewohnt, suchte bei jeder guten Gelegenheit den weg nach vorne. Und das zumeist erfolgreich. Jedenfalls legte Kohlschreiber mit dem Break zum 3:2 vor, Tsonga konterte umgehend. Bis zum Tiebreak ging es mit dem Aufschlag, Tsonga nutzte eine kleine Schwäche Kohlschreibers, holte sich den ersten Satz.
Nächstes Kapitel
Im zweiten Akt schenkten sich die Kontrahenten nichts, servierten bis zum 5:5 souverän. Vor allem der Franzose, der am Ende mit 17 Assen abschloss. Im elften Spiel breakte Tsonga zu Null, Philipp Kohlschreiber sollte lediglich noch einen Punkt mehr machen.
Für Tsonga geht es am Sonntag um seinen 17. Titel auf der ATP-Tour, den fünften in diesem Jahr nach den Siegen in Rotterdam, Marseille, Lyon und vergangene Woche in Antwerpen. Gegen Lucas Pouille führt er in der direkten Bilanz mit 2:0-Siegen. Beste Voraussetzungen also, dass der gegenseitigen Liebesgeschichte zwischen Jo-Wilfried Tsonga und Österreich ein weiteres Kapitel hinzugefügt wird.
Hier das Einzel-Tableau in Wien