Australian Open: 19-Uhr-News schuld an Late-Night-Finishes?

Australian-Open-Boss Craig Tiley hat sich zufrieden gezeigt mit der Auflage 2024. Die Kritik an den teils späten Match-Enden? Hört er - aber ändern wird sich wohl nichts.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 02.02.2024, 07:00 Uhr

Coco Gauff ist in Melbourne in die zweite Runde eingezogen
© Getty Images
Coco Gauff

Die Australian Open 2024 waren mal wieder ein voller Erfolg - und für den Chef "die besten Australian Open überhaupt". Gut, Craig Tiley ist bekannt als ein Mann, der Berufsoptimist in Reinform ist; die frühen Verkündungen, welche verletzten Topstars ihr Comeback geben (was diese dann meist freundlich relativieren) haben fast schon Kult-Charakter./

Aber eins muss man Tiley und Co. lassen: Die Australian Open 2024 waren das erste Majorturnier überhaupt, zu dem in einer Auflage mehr als 1 Million Besucher strömten. Gründe dafür waren vor allem der erstmals bespielte erste Sonntag, mit dem das Turnier auf 15 Hauptfeld-Tage ausbaute. Und auch die Besucher am Finalwochenende, die eben nicht in die ausverkaufte Rod Laver Arena passten, aber im Melbourne Park fröhlich Public Viewing betrieben.

Viele Innovationen auch auf der Anlage selbst habe es gegeben, so Tiley, wie die ärztliche Verfügbarkeit, "da gab es nichts, was es aus medizinischer Sicht nicht gab", so der Boss über das Angebot.

Ein Punkt, der im Turnierverlauf dennoch für Missstimmungen sorgte: die teils späten Finishes - just nachdem ATP und WTA bekannt gegeben hatten, auf ihren Touren gewisse Maßnahmen zu ergreifen.

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Das Problem, so Tiley: Man könne die Matches der Night Session nicht vor 19 Uhr beginnen - "weil da laufen die Nachrichten in Australien, das fällt also weg". "Und man kann einfach auch nicht die Länge von Matches vorhersagen."

Tiley spielte damit unter anderem auf das Dreieinhalb-Stunden-Duell zwischen Coco Gauff und Marta Kostyuk an (dem ein fast vierstündiges Djokovic-Fritz-Duell folgte und den Beginn der Night Session verzögerte).

Was also tun? Tiley denkt vor allem daran, mit der Shot Clock strenger umzugehen als auch mit dem altbekannten Gedanken, die Wiederholung bei Netzaufschlägen abzuschaffen, die laut ihm stolze 15 Stunden mehr Spielzeit über alle Konkurrenzen mit sich gebracht habe.

"Wir werden ein paar Dinge anpassen", so der Turnierchef beim Ausblick auf 2025 "Aber es wird immer diese eine verrückte Situation geben, in der ein Match um drei Uhr nachts endet."

von Florian Goosmann

Freitag
02.02.2024, 12:02 Uhr
zuletzt bearbeitet: 02.02.2024, 07:00 Uhr