Australian Open: Carlos Alcaraz - Ist nur der Aufschlag die Achillesferse?

Carlos Alcaraz hat sein Aus gegen Alexander Zverev bei den Australian Open gewohnt selbstkritisch kommentiert. Und für sich selbst eine große Schwachstelle ausgemacht.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 24.01.2024, 20:00 Uhr

Carlos Alcaraz hat sich früher verabschiedet als gedacht - auch von ihm selbst
© Getty Images
Carlos Alcaraz hat sich früher verabschiedet als gedacht - auch von ihm selbst

Da saß Carlos Alcaraz am gestrigen Mittwoch also bei seiner Pressekonferenz, mit einem doch bemerkenswert großen Pflaster am linke Unterarm, aus dem ihm zuvor eine Dopingprobe entnommen worden war. Zu sagen, Alcaraz hätte den Start seiner Partie gegen Alexander Zverev verschlafen, wäre eine maßlose Untertreibung. Der Spanier selbst sprach gar von einer Schande - und dann sei es eben schwer, wirklich noch ins Match zurückzukommen.

Zumal es Zverev bislang ja nur einmal unterlaufen ist, dass er nach 2:0-Satzführung noch als Verlierer den Court verlassen hat: im Finale der US Open 2020 gegen Dominic Thiem. Bei einem Grand-Slam-Turnier also, dass aufgrund der besonderen Umstände (zum einen keine Zuschauer wegen Corona, zum anderen die Disqualifikation von Novak Djokovic) auch aus anderen Gründen in die Tennisgeschichte eingegangen ist.

Zverev schlägt Alcaraz wie schon in Paris

Carlos Alcaraz war damals noch nicht bereit für die ganz große Bühne, er hat dann 2022 den Titel in Flushing Meadows geholt. Musste sich jetzt aber einem am Ende extrem kampfstarken Alexander Zverev geschlagen geben. Wie schon im Viertelfinale von Roland Garros vor knapp zwei Jahren.

Hat das nur am Aufschlag gelegen, wie Alcaraz in seiner ersten Analyse anmerkte? Oder hat der Spanier so viele Optionen, dass er manchmal aus einem zu großen Angebot an Waffen wählen kann - und nicht die einfachste Version wählt? Stichwort Stoppball. Zu eben jenem hat auch Eurosport-Experte Boris Becker sinngemäß gemeint, dass er auch dem Gegner von Alcaraz Spaß machen kann. Dann nämlich, wenn der Dropshot im Netz landet.

Djokovic in Roland-Garros zu stark

Nur gegen Ende des dritten und Mitte des vierten Satzes spielte Alcaraz so, wie er es eben auch kann. Da stimmte die Beinarbeit, da gelangen wunderbare Schläge auch aus der Defensive heraus. Und es hat dennoch nicht gereiht.

Ein Viertelfinale bei einem Major sei zwar kein schlechtes Resultat, so Alcaraz auch noch. Aber nicht sein Anspruch. Die nächste Chance gibt es dazu Ende Mai in Roland-Garros. Da war Carlos Alcaraz im vergangenen Jahr an Novak Djokovic gescheitert.

Hier das Einzel-Tableau in Melbourne

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25.01.2024, 19:40 Uhr
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