Zverev verpasst Coup - Kohli chancenlos
Am sechsten Tag der Australian Open musste sich Philipp Kohlschreiber klar Gael Monfils geschlagen geben, Alexander Zverev unterlag Rafael Nadal. Der Österreicher Dominic Thiem konnte zuvor sein Match gegen Benoit Paire in vier Sätzen gewinnen. In der Night Session unterlag Richard Gasquet seinem Kontrahenten Grigor Dimitrov.
von SPOX
zuletzt bearbeitet:
21.01.2017, 08:10 Uhr
Damen 3. Runde (alle Matches)
Ekaterina Makarova (RUS/30) - Dominika Cibulkova (SVK/6) 6:2, 6:7 (3), 6:3
2:53 hatte Makarova zu kämpfen, dann setzte Cibulkova einen Vorhandball ins Netz. Der letzte von 53 unerzwungenen Fehlern der Slowakin, die als leichte Favoritin ins Match gegangen war. Makarova leistete sich immerhin auch 43 davon, bei den direkten Punkten hatte die Linkshänderin aus Russland die Nase mit 35:30 vorne.
Im vergangenen Jahr hatte Makarova vor allem im Doppel an der Seite von Elena Vesnina reüssiert, auch den Saisonabschluss der WTA-Tour in Singapur gewonnen. Nun steht sie im Achtelfinale und wartet auf die Siegerin der Partie Johanna Konta gegen Caroline Wozniacki.
Serena Williams (USA/2) - Nicole Gibbs (USA) 6:1, 6:3
Ganz kurz durfte Gibbs im zweiten Satz an einem kleinen Comeback schnuppern, holte sich bei 2:5 noch einmal den Aufschlag von Serena. Wenige Minuten später segelte ein Vorhandball der Außenseiterin jedoch ins Aus, bescherte der 22-fachen Major-Siegerin somit den dritten glatten Zweisatz-Sieg in Folge.
Vor exakt 19 Jahren hatte Serena im Rod Laver Stadium ihr erstes Match bestritten, damals gegen Schwester Venus. Eine Wiederholung dieses Match-Ups ist in der 2017er-Edition frühestens im Finale möglich, vorerst wartet allerdings erst einmal die Tschechin Barbora Strycova, die sich gegen Caroline Garcia aus Frankreich durchsetzte.
Daria Gavrilova (AUS/22) - Timea Bacsinszky (SUI/12) 6:3, 5:7, 6:4
Gavrilova lief im zweiten Satz einem Aufschlagverlust zum 1:2 lange nach, holte diesen im letzten Moment zum 5:5 auf, musste nach einem erneuten Break zum 5:6 aber doch in einen entscheidenden dritten Durchgang. Dort sah sie bei 5:2 und 15:40 bei Aufschlag Bacsinszky bereits wie die sichere Siegerin aus, machte den Sack jedoch nicht zu, kassierte selbst das Break und alles war bei 5:4 wieder in der Reihe. Doch Gavrilova vermochte gleich wieder zurückzuschlagen, breakte Bacsinszky zu null zum Sieg und wiederholte damit nach 2:33-stündigem Fight ihren hier zum ersten und bislang einzigen Mal geschafften Achtelfinal-Einzug bei einem Grand-Slam-Turnier. Ums erste Viertelfinale spielt die 22-jährige Australierin gegen Karolina Pliskova (Tschechien/5).
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Johanna Konta (GBR/9) - Caroline Wozniacki (DEN/17) 6:3, 6:1
Sie bleibt eine der gar nicht mehr so geheimen Geheimfavoritinnen auf den Titel! Die Britin Johanna Konta hat mit ihren Sieg über Caroline Wozniacki auch ihr neuntes Match dieser Saison gewonnen (nach dem Turniersieg in Sydney) und hierbei noch keinen Satz abgegeben. Für Wozniacki gab es gegen die Halbfinalistin des Vorjahres nichts zu holen: Konta ließ keinen einzigen Breakball der Dänin zu und nutzte selbst vier ihrer sieben Chancen - stark! Im Achtelfinale trifft Konta nun auf Ekaterina Makarova, gegen die sie eine 3:0-Bilanz hat. Danach könnte es zu einem Duell gegen Serena Williams kommen!
Jennifer Brady (USA) - Elena Vesnina (RUS/14) 7:6 (4), 6:2
Überraschung durch die 21-jährige Amerikanerin, die in der Weltrangliste lediglich an Position 116 notiert ist. Vesnina, im vergangenen Jahr immerhin Halbfinalistin in Wimbledon, spielte zu fehlerhaft, hatte am Ende 39 Fehler ohne Not in ihrer Bilanz stehen, dazu leistete sich die Russin sechs Doppelfehler. Brady wiederum schlug exzellent auf, insgesamt zehn Asse verhalfen ihr zum Einzug ins Achtelfinale und dem größten Erfolg ihrer Karriere. Dort wartet Mirjana Lucic-Baroni, die sich gegen die Griechin Maria Sakkari in drei Sätzen durchsetzte.
Karolina Pliskova (CZE/5) - Jelena Ostapenko (LAT) 4:6, 6:0, 10:8
Mit Pliskova wendete eine der großen Titelkandidatinnen bloß hauchdünn das Aus ab. Die US-Open-Vorjahresfinalistin, die 19 Asse (bei zwei Doppelfehlern) und insgesamt stolze 46 Winner (bei nur 18 Eigenfehlern) schlug, verlor den ersten Satz nach 4:3-Führung, stürmte daraufhin im zweiten mit 20:4 in Punkten gleich zu einer 5:0-Führung und verpasste Ostapenko letztlich die Höchststrafe. Im entscheidenden dritten Durchgang stand die tschechische Powerspielerin bei 2:5 mit Doppelbreak bereits mit dem Rücken zur Wand, kämpfte sich jedoch zurück, vergab bei 6:5 noch einen Matchball und verwertete schließlich beim Stand von 9:8 ihren gesamt zweiten. Pliskovas nächste Gegnerin: die aus Russland stammende Lokalmatadorin Daria Gavrilova.
Die Weltrangliste der Damen im Überblick
Herren: 3. Runde (alle Matches)
Dominic Thiem (AUT/8) - Benoit Paire (FRA) 6:1, 4:6, 6:4, 6:4
Erstmals steht Thiem in der vierten Runde von Melbourne - und wird dort auf David Goffin treffen, gegen den er im vergangenen Jahr in Runde drei verloren hatte. Der Österreicher startete so, wie er gegen Jordan Thomspson in der letzten Runde aufgehört hatte, musste Satz zwei aber an den unberechenbaren Paire abgeben.
Im vierten Satz hatten beide Spieler Chancen, das letztlich entscheidende Break gelang Thiem zum 5:4. Nach 2:23 Stunden verwandelte die Nummer acht der Welt den dritten Matchball, nachdem sich der Physiotherapeut mehrere Male seiner rechten Schulter angenommen hatte. Thiem war über die meiste Zeit der aktivere Mann, setzte auch seine Rückhand immer wieder gewinnbringend ein. Am Ende hatte der Lichtenwörther 44 direkte Punkte zu Buche stehen.
Rafael Nadal (ESP/9) - Alexander Zverev (GER/24) 4:6, 6:3, 6:7 (5:7), 6:3, 6:2
Der Deutsche hat den Krimi vor knapp 15.000 Zuschauern in der ausverkauften Rod Laver Arena gegen Nadal in fünf Sätzen verloren. Der Iberer profitierte dabei vor allem von den Fehlern seines jungen Kontrahenten: Zverev leistete sich 74 Unforced Errors, Nadal lediglich 34. Auch die elf Doppelfehler der Nummer 24 der Setzliste waren für einen Sieg deutlich zu viel.
Zverev verpasste in der Folge nach über vier Stunden den erstmaligen Einzug ins Achtelfinale von Melbourne. Dabei führte die deutsche Nachwuchshoffnung bereits mit 2:1 nach Sätzen. Nadal, der oftmals mit sich haderte, steigerte sich jedoch zum Ende der Partie und gewann die letzten beiden Sätze deutlich.
Die Vorentscheidung fiel im fünften Durchgang, als Zverev seinen Aufschlag zweimal in Folge abgeben musste. Nadal, die ehemalige Nummer eins der Welt, zeigte in dieser Phase immer wieder seine bärenstarke Vorhand. Auch mit seinem ersten Aufschlag zeigte der Spanier eine starke Leistung: Er schlug 75 Prozent ins Feld.
Nach dem Erfolg Nadals gab es vom Sieger lobende Worte für Zverev: "Alexander ist die Zukunft unseres Sports, und er ist auch schon die Gegenwart. Es war ein harter Kampf heute. Nach dem dritten Satz habe ich mir einfach gesagt: 'Vergiss' das Ergebnis und kämpfe um jeden Punkt'", sagte der 30-Jährige im Anschluss an die hochklassige Partie.
David Goffin (BEL/11) - Ivo Karlovic (CRO/20) 6:3, 6:2, 6:4
Ganz starke Vorstellung des Belgiers, der gerade einmal 87 Minuten benötigte, um sich wie im vergangenen Jahr einen Platz im Achtelfinale zu erspielen. Goffin, der mit der belgischen Equipe Anfang Februar in Frankfurt/Main gegen Deutschland im Davis Cup antreten wird, ließ während des gesamten Matches keinen einzigen Breakball von Karlovic zu, nutzte seinerseits vier von sieben Möglichkeiten bei Aufschlag des Kroaten.
Zwar schlug Karlovic 25 Asse, vor allem nach dem zweiten Aufschlag hatte er aber immense Probleme, gewann nur 35 Prozent der Punkte. Goffin trifft nun auf Dominic Thiem.
Gael Monfils (FRA/6) - Philipp Kohlschreiber (GER/32) 6:3, 7:6 (7:1), 6:4
Das war nichts! Kohlschreiber hat den den Sprung in sein viertes Melbourne-Achtelfinale seit 2005 verpasst. Der Weltranglisten-33. konnte in der dritten Runde gegen Monfils nicht in seinen Rhythmus finden, leistete sich zu viele Ungenauigkeiten und erlaubte seinem Gegenüber so einen klaren Erfolg in drei Sätzen.
Der 33-jährige Deutsche hatte auf der Anlage am Yarra River zuvor dreimal das Achtelfinale erreicht - zuletzt 2012. Aber: In der vergangenen Saison war der Davis-Cup-Spieler bei allen vier Majors schon in der ersten Runde gescheitert.
Grigor Dimitrov (BUL/15) - Richard Gasquet (FRA/18) 6:3, 6:2, 6:4
Dimitrov musste nach 1:2-Rückstand mit Break nur noch in zwei Spielen Breakchancen abwehren: Beim Ausservieren im ersten Satz deren vier und bei 2:1 im zweiten Durchgang eine weitere Möglichkeit. In den dritten Abschnitt startete der Bulgare mit einem Break zu null und brachte dieses schließlich bis zum Sieg durch. Den Matchball verwertete er nach den zuvor so langen Partien erst um 2:01 Uhr Ortszeit. Auf ihn wartet im Achtelfinale nun Novak-Djokovic-Bezwinger Denis Istomin aus Usbekistan.
Milos Raonic (CAN/3) - Gilles Simon (FRA/25) 6:2, 7:6 (5), 3:6, 6:3
21 Asse, 55 Winner insgesamt, 5 von 7 Breakchancen genutzt - eine gute Vorstellung des letztjährigen Halbfinalisten Raonic. Der Kanadier trifft im Achtelfinale auf Rafael Nadal - bisherige Bilanz: 2:6. Seine zwei Siege holte Raonic jedoch in den letzten drei Matches, zuletzt im Viertelfinale von Brisbane zu Beginn des Jahres.
Die Weltrangliste der Herren im Überblick