Australian Open: Tsitsipas und Sakkari - griechischer Großangriff in Melbourne
Mit Maria Sakkari und Stefanos Tsitsipas haben es zwei griechische Profis in die zweite Runde der Australian Open 2019 geschafft. Die beiden Hopman-Cup-Starter können mit der Unterstützung zahlreicher Fans rechnen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
15.01.2019, 19:10 Uhr
Marcos Baghdatis kann ein Lied davon singen. Von der Unterstützung, die man als Tennisprofi mit griechischen Wurzeln bei den Australian Open erfährt. 2006 war´s, da hatte der Zyprer auf dem Weg in sein erstes und einziges Grand-Slam-Finale mit Andy Roddick, Radek Stepanek, Ivan Ljubicic und im Halbfinale David Nalbandian einige (mindestens Halb-)Legenden des Tennissports aus dem Wettbewerb gekegelt.
In der aktuellen Ausgabe der Australian Open ist es nun an Stefanos Tsitsipas und Maria Sakkari, eine ähnliche Begeisterung zu entfachen. Einen Vorgeschmack haben die beiden griechischen Starter, die zu Jahresbeginngemeinsam den Hopman Cup bestritten haben, schon am ersten Tag in Melbourne 2019 bekommen.
Routinier fordert Tsitsipas
Sakkari hat dabei alles richtig gemacht: Die Auslosung hatte ihr Jelena Ostapenko beschert, zwar die Nummer 22 des Turniers, aber auch eine Spielerin, die mithin beinahe ebenso oft die Bälle ins Netz oder hinter die Grundlinie prügelt wie ins Feld. Sakkari setzte sich gegen die French-Open-Siegerin von 2017 in drei Sätzen durch, die Stimmung in der Melbourne Arena hatte etwas von Heimspiel für die 23-jährige Nummer 43 der Welt.
Und es wäre noch um ein paar Dezibel lauter gegangen, hätte nicht paralell Stefanos Tsitsipas auf Court 3 seine Erstrundenaufgabe gegen Matteo Berrettini erfolgreich erledigt. Mithin als erster Grieche bei einem Grand-Slam-Turnier überhaupt. Leicht hat es der Italiener dem favorisierten Tsitsipas nicht gemacht, die Chanec auf einen fünften Satz lag durchaus in der Luft.
Die kommende Aufgabe (Mittwoch, 01:00 Uhr MEZ, wieder auf Court 3) für den an Position 14 gesetzten Griechen wird nur von der Papierform her einfacher: Es kommt ein Qualifikant. Aber eben einer, der längst bewiesen hat, dass er sehr kompetent Tennis spielen kann - Viktor Troicki. Der Serbe wird alle Tricks aus dem Tennislehrbuch auspacken, Tsitsipas von seinem Trainerstab darauf vorbereitet werden. Der Hauptpreis könnte schließlich zwei Siege später warten, ein Achtelfinale gegen Titelverteidiger Roger Federer.
Sakkari nun gegen Lokalmatadorin
Maria Sakkari profitiert dagegen vom Umstand, mit dem Sieg gegen Ostapenko quasi in den Stand einer Gesetzten aufgestiegen zu sein. Sie trifft auf die erstaunliche Australierin Astra Sharma, die am Montag ihr erstes Match bei einem Major überhaupt gewonnen hat.In drei Sätzen gegen Wildcard-Inhaberin und Landsfrau Priscilla Hon.
Die griechische Fan-Phalanx wird also auf Widerhall stoßen, auch wenn die Organisatoren die Matches von Sakkari und Tsitsipas direkt hintereinander auf Court 3 angesetzt haben. Marcos Baghdathis hat seine Liebe zu Australien im Übrigen noch weiter vertieft: 2010 gewann er in Sydney seinen vierten und bis dato letzten Titel auf der ATP-Tour.