Australische Davis-Cup-Sorgen: Nick Kyrgios und Alex de Minaur müssen passen
Große Personalsorgen bei Lleyton Hewitt vor dem anstehenden Davis-Cup-Duell seines australischen Teams mit Brasilien. Die beiden Topspieler Nick Kyrgios und Alex de Minaur müssen verletzungsbedingt absagen.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
01.03.2020, 20:51 Uhr
Es war wohl einer der emotionsgeladensten Momente des diesjährigen ATP-Cups, als sich Alex de Minaur und Nick Kyrgios am Boden der Ken Rosewell Arena in Armen lagen. Die beiden Einzelspezialisten hatten soeben mit dem hauchdünnen Doppelerfolg über Jamie Murray und Joe Salisbury für den 2:1-Sieg ihrer Australier über Großbritanien gesorgt und damit den Aufstieg in die Runde der besten vier fixiert. Eine Szene wie diese wird es beim nächsten Team-Event, der Davis-Cup-Qualifikation am 6. und 7. März, jedenfalls nicht geben.
Denn sowohl Nick Kyrgios als auch Alex de Minaur mussten bekanntgeben, beim Heimspiel gegen Brasilien nicht an den Start gehen zu können. Nick Kyrgios laboriert seit den Australian Open an einer Handgelenksverletzung, musste bis zum ATP-500-Event in Acapulco pausieren. Dort ging der australische Exzentriker als Titelverteidiger an den Start, musste aber in seinem Erstrundenmatch nach dem ersten Satz aufgeben. Bei den Australian Open konnte Alex de Minaur erst gar nicht an den Start gehen, der 21-Jährige musste bereits nach dem ATP-Cup eine Zwangspause einlegen. Wie sein drei Jahre älterer Teamkollege feierte auch de Minaur in Acapulco sein Comeback. Zwar konnte er sein Erstrundenmatch zu Ende spielen, der 21-Jährige wirkte bei der Drei-Satz-Niederlage gegen Miomir Kecmanovic körperlich aber noch nicht ganz auf der Höhe.
Der australische Davis-Cup-Kapitän, Lleyton Hewitt, bedauert diese Ausfälle standesgemäß sehr: "Wie man in Acapulco in der Woche gesehen hat, ist Alex' Bauchverletzung wieder aufgetaucht und Nick hat eine Beschwerde am Handgelenk, sie müssen sich ausruhen und sich auf ihre Genesung konzentrieren." Direkt nach der Davis-Cup-Qualifikation stehen die ersten beiden ATP-Masters-1000-Events auf dem Programm. In Indian Wells und Miami nämlich, bei denen die beiden Youngsters ohnehin noch eine Rechnung offen haben. Während Alex de Minaur im Vorjahr nur in Indian Wells an den Start gehen konnte und dort in der ersten Runde scheiterte, gelangen auch Nick Kyrgios nur zwei Siege bei den amerikanischen Hartplatzturnieren.
John Peers und Alex Bolt nachnominiert
"Beide Jungs lieben es, im Teamumfeld und für Australien zu spielen. Es ist keine leichte Entscheidung. Aber am Ende des Tages muss man dem medizinischen Ratschlag nachgeben", musste Lleyton Hewitt feststellen. Als Ersatz hat der ehemalige Weltranglistenerste nun den Doppelspezialisten John Peers und Alex Bolt, der Dominic Thiem bei den Australian Open über die volle Distanz zwang, nachnominiert. Außerdem werden John Millman, Jordan Thompson und James Duckworth am 6. und 7. März in Adelaide auf dem Platz stehen.
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