Spaß am Sport? Tomic will vor allem viel Kohle
Es gibt Spieler wie Roger Federer und Serena Williams, die auch mit Mitte 30 größtenteils aus Liebe zum Sport und auf der Jagd nach Rekorden weitermachen. Nicht alle teilen diesen Ansatz: Australiens Bernard Tomic geht es vor allem darum, ordentlich Geld zu verdienen.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
13.01.2017, 08:18 Uhr
Was wäre ein australischer Sommer ohne Bernard Tomic? Über eines kann man sich beim launenhaften Australier nämlich bestimmt nicht beschweren: dass er in Floskeln spricht und mit einer eigenen Meinung hinterm Berg hält.
Dass er nie der fitteste Spieler auf der Tour sein werde - darum machte der 24-Jährige in Brisbane keinen Hehl. Und dass er auf der Tour vor allem aus einem Grund spielt, nun auch nicht. "Früher war Tennis einfach nur Spaß. Wenn du jung bist, spielst du aus Lust, wegen des Wettkampfs", so Tomic gegenüber dem Sydney Morning Herald. "Jetzt ist es Big Business, und da ist eine Menge Kleingeld involviert, viel Kohle, daher ist es anders geworden."
Traurig sei er dennoch etwas über diese Entwickung. "Ich hatte in meinem Leben nie sehr viel Geld. Indem ich in jungem Alter viel verdient habe, hat das meinen Kopf etwas verdreht. Ich respektiere Tennis nach wie vor 100-prozentig, aber ich respektiere auch, um was es geht und wie es mir mein Leben klarmachen kann. Der Job ist, Tennis zu spielen, bis ich fertig bin und genug habe, und bis ich ausgesorgt habe."
Immerhin gestand Tomic auch, bei seiner Niederlage gegen David Ferrer in Brisbane nicht aufgrund mangelnder Fitness blass ausgesehen zu haben, sondern - im Gegenteil - aufgrund falschen Trainings. "Ich habe einen etwas anderen Block durchgezogen, wir sind das diesmal anders angegangen", so der Australier, der durch die vermehrte Zeit im Fitnessstudio drei bis vier Kilo an Gewicht zugelegt, aber entsprechend weniger Zeit auf dem Tennisplatz verbracht habe. "Daher hab ich mich nicht gut gefühlt. Aber wenn man etwas versucht, macht man auch Fehler."