"Bin glücklich": Zverev in Melbourne auf dem richtigen Weg
Alexander Zverev präsentiert sich schon früh in guter Form. Mit seiner neuen Spielweise nimmt er in Melbourne auch die zweite Hürde locker. Laura Siegemund sorgte für eine Überraschung.
von SID
zuletzt bearbeitet:
15.01.2025, 18:54 Uhr
Im Fachgespräch mit Boris Becker gönnte sich Alexander Zverev nur einen kurzen Moment der Zufriedenheit. "Es war ein gutes Spiel, ich bin glücklich", sagte der Weltranglistenzweite bei Eurosport, ehe er seinen Blick schnell nach vorne richtete. Der lockere Zweitrundensieg bei den Australian Open gegen Pedro Martínez war für Zverev schließlich nur ein kleiner Zwischenschritt auf seiner Titelmission in Melbourne.
Auf seine Trainingseinheit im Anschluss an das Match, kurz vor Mitternacht, wollte Zverev daher auch diesmal nicht verzichten. Obwohl es mit seinem Vorhaben, sein Spiel aggressiver zu gestalten, schon in der Frühphase des Turniers gut klappt. "Das ist etwas, an dem ich hart gearbeitet habe. Um so zu spielen, muss man sich wohlfühlen auf dem Platz", erklärte Zverev - "und den Mut haben".
Diesen Mut hatte der Hamburger zuvor beim 6:1, 6:4, 6:1 über den Spanier in nur 1:54 Stunden Spielzeit bewiesen und erneut eine sehr stabile Leistung gezeigt. Die auch Experte Becker beeindruckte. "In allen Bereichen macht er das sehr gut. Seine Spielposition ist sehr gut, und er fühlt sich auch wohl am Netz", lobte der dreimalige Wimbledonsieger.
Siegemund überrascht gegen Zheng
Stunden zuvor hatte sich auch Laura Siegemund viele warme Worte verdient und für eine kleine Sensation gesorgt. "Ich habe unglaublich gespielt, das ist mit Sicherheit einer der besten Siege meiner Karriere", sagte die 36-Jährige nach ihrem Überraschungscoup über die Olympiasiegerin Zheng Qinwen.
Mit 7:6 (7:3), 6:3 hatte Siegemund die Chinesin, die bei den Spielen von Paris die Karriere von Angelique Kerber beendet hatte, bezwungen - nach einer über zweistündigen Willensleistung. Sie trifft nun am Freitag in der dritten Runde auf die Russin Anastassija Pawljutschenkowa.
Auf Zverev wartet am selben Tag nun mit dem Briten Jacob Fearnley der nächste ungesetzte Spieler, der allerdings schon Publikumsliebling Nick Kyrgios aus dem Turnier genommen hat. Doch der Tokio-Olympiasieger, der im vergangenen Jahr das Halbfinale erreicht hatte und nun zum achten Mal die zweite Runde beim ersten Major-Turnier des Jahres überstand, bleibt klarer Favorit. Zverev peilt im 36. Anlauf seinen Premieren-Titel bei einem Grand-Slam-Turnier an.
Zverev nie in Gefahr
Gegen Martínez, die laufstarke Nummer 44 der Welt, klappte das von Beginn an gut. Noch mehr als bei seinem Auftaktmatch gegen Lucas Pouille dominierte Zverev im ersten Durchgang die Partie.
Bei eigenem Aufschlag präsentierte sich Zverev gewohnt stark, und diesmal nutzte er - anders als noch gegen Pouille - seine Breakchancen konsequent. So ließ Zverev auch nichts anbrennen, als Martínez in der Rod Laver Arena, dem größten Stadion auf der Anlage, etwas besser ins Spiel fand.
Zverev, der in diesem Jahr einen guten Turnierbaum erwischte und den großen Namen bis zum Halbfinale aus dem Weg gehen würde, konnte ein paar Körner für die kommenden Aufgaben sparen. Er hat noch viel vor.