Claus Lippert: „Das Generali Race to Kitzbühel 2023 ist bislang ein voller Erfolg“
Die Vorrunden-Turniere des Generali Race to Kitzbühel 2023 sind komplett ausgetragen und die Teilnehmer des Finalturniers im Rahmen der Generali Open, die vom 29. Juli bis 05. August 2023 stattfinden werden, ermittelt. Im tennisnet-Interview gibt Turnierleiter Claus Lippert Einblicke zum Ablauf des größten Amateur-Tennisturniers in Europa.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
28.07.2023, 11:46 Uhr
tennisnet: Herr Lippert, sie sind seit einigen Jahren Turnierleiter des Generali Race to Kitzbühel. Beschreiben Sie mal, um welche Art Turnier es sich dabei handelt?
Claus Lippert: Das Generali Race to Kitzbühel ist das größte Amateur-Tennisturnier in Europa, das österreichweit ausgetragen wird. Dabei geht es auch um tolle Preise, in diesem Jahr um 10.000 Euro in bar. Teilnehmen daran können alle Hobby-Tennisspieler, die nicht besser als ITN-3 gerankt sind. Ausgeschlossen sind aktuelle und ehemalige Profispieler, auch wenn deren ITN über 3 liegen würde.
tennisnet: Wie funktioniert der Modus der Turnierserie, um sich für das Finalturnier bei den Generali Open zu qualifizieren:
CL: Von Mitte April bis Ende Juli wurden in diesem Jahr 12 Turniere ausgetragen, wobei in jedem Bundesland mindestens ein Turnier stattgefunden hat. Bei diesen Turnieren können die Teilnehmer Punkte sammeln. Die besten Spieler der jeweiligen ITN-Kategorie in jeder Region, die in Österreich West, Mitte und Ost eingeteilt ist, qualifizieren sich für das Finalturnier im Rahmen der Generali Open in Kitzbühel, wo es um 10.000 Euro geht.
tennisnet: Welche Intention verfolgt die Turnierserie und wie gelingt es, Teilnehmer mit verschiedenen Spielstärken in einem Turnier unterzubringen?
CL: Geboren wurde die Idee vor einigen Jahren auf Initiative von Alex Antonitsch, die möglichst viele Tennisfans ansprechen sollte. Wir haben nach einem Modus gesucht, möglichst viele Hobbyspieler aus den unterschiedlichsten Leistungsbereichen zusammenzubringen. Dabei ist uns die Idee vom „Tie Break Shoot Out“ mit Handicap-System gekommen, die wir dann umgesetzt haben. Gespielt wird ein Tie-Break bis 10 Punkte, wobei der Spieler mit der schwächeren ITN die Zahlen-Differenz als Punkte-Vorsprung erhält. 2017 haben wir das Endspiel erstmals vor großer Zuschauerzahl auf dem Center Court ausgetragen, und das anfangs etwas skeptische Publikum hat sich von dem dramatischen Match, das bei Punktedifferenz sieben gestartet ist, mitreißen lassen. Seitdem ist das Event in aller Munde.
tennnisnet: Welche Herausforderungen gilt es bei der Durchführung der Turniere zu meistern?
CL: Auch für mich als erfahrener Turnierveranstalter ist die Durchführung des Generali Race to Kitzbühel eine richtige Challenge, da die Serie von April bis Ende Juli durchgeführt wird, wo in Österreich auch die Mannschaftsmeisterschaften stattfinden. Zum einen gilt es,neben den Punktspielen auch die Teilnahme an den Turnieren terminlich zu vereinbaren . Zum anderen benötigt man Clubs mit ausreichend Platzkapazitäten, die solch ein Turnier auch ausrichten können.
tennisnet: Die Vorrundenturniere sind bereits komplett durchgeführt. Welches Fazit kann man als Veranstalter bislang ziehen?
CL: Das Fazit ist absolut positiv. Die Spieler nehmen das voll an und sind begeistert davon, dass man sich für ein echtes Tennis-Highlight qualifizieren kann. Von einem Match auf dem Center Court in Kitzbühel vor voller Hütte um das stattliche Preisgeld ist der Traum von unzähligen Hobbyspielern.
tennisnet: Was gibt es über die Zusammensetzung der Teilnehmerfelder zu berichten?
CL: Ab diesem Jahr haben wir das Mindestalter gesenkt, womit wir ein Teilnehmer-Spektrum von 12 bis 75 Jahren hatten. Bis vor dem Finalturnier hatten wir exakt 1.228 Anmeldungen. Bei den jeweils beiden Turnieren in Wien und Tirol hatten wir Wartelisten von bis zu 30 Spieler:innen und mussten dort sogar den Nennschluss vorverlegen und das Anmeldefenster vorzeitig schließen. Die Teilnehmer waren insgesamt aus 22 verschiedenen Ländern, nicht nur aus den klassischen Tennisnationen wie Australien, Deutschland, Italien, Spanien, England, Schweiz, USA, Serbien oder Frankreich, sondern auch aus exotischen Ländern wie z.B. Kirgisistan, Afghanistan und Philippinen. Unser Rekordsieger Ali Sharif stammt übrigens aus Libyen und hat bereits sechs Kristall-Trophäen für seine Titel abgeräumt.
tennisnet: Gibt es von irgendwelchen Besonderheiten während der Vorrundenturniere zu berichten?
CL: Etwas ganz Spezielles war natürlich der Start von zwei österreichischen Olympiasiegern. In Kärnten trat der Alpin-Skirennläufer Matthias Mayer an, während der Nordisch Kombinierer Bernhard Gruber beim Turnier in Tirol aufschlug und sich sogar für das Finalturnier in Kitzbühel qualifizieren konnte.
tennisnet: Wie genau wird das Finalturnier in Kitzbühel im Rahmen der Generali Open 2023 vonstatten gehen?
CL: Für das Finalturnier haben sich österreichweit die besten 72 Spieler in den jeweiligen ITN-Kategorien qualifiziert. Diese werden dann unabhängig von ihrer Spielstärke in einem Turnier ausgelost, bei dem der Reiz des „Tie Break Shoot Outs“ mit Handicap-System voll zum Tragen kommt. Gestartet wird das Finalturnier am Donnerstag, den 03. August beim Tennisclub in Going am Wilden Kaiser, wo die Viertelfinalisten ermittelt werden. Diese treten dann am Finaltag der Generali Open auf der Anlage zum Viertel- und Halbfinale an, um die beiden Finalisten auszuspielen, die dann vor dem ATP-Finale auf dem Center-Court vor bestimmt zahlreichem Publikum um Siegerscheck und Titel kämpfen. Natürlich hätten wir nichts dagegen, nach Filip Misolic im Vorjahr auch in diesem Jahr wieder österreichische Beteiligung im großen Finale bei ausverkauftem Haus mit fast 6.000 Zuschauern zu haben.
Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin gutes Gelingen mit dem Finalturnier im Rahmen der Generali Open 2023.
Alle Infos zum Finalturnier finden sich unter:
https://www.generaliopen.com/de/generali-race-to-kitzbuehel/