Coco Gauff über WTA Finals in Saudi-Arabien: "Will mich von Wandel selbst überzeugen"

Coco Gauff teilt ihre Gedanken über die WTA Finals in Saudi-Arabien. 

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 04.11.2024, 07:44 Uhr

© Getty Images

Coco Gauff ist bekannt dafür, mindestens ein Auge auch auf die Geschehnisse außerhalb des Tenniscourts zu richten. 

Dass die WTA Finals aktuell in Riad, in Saudi-Arabien, stattfinden - ein Thema, das die Gemüter erhitzt. Nicht nur im Tennis. Denn schon im Fußball, Golf und der Formel 1 hat man es sich einige Öl-Milliarden kosten lassen, Sportevents an den Golfstaat zu locken. Als “Sportswashing” wird das großflächig kritisiert. Man wolle sich aus aller Kritik an der Menschenrechtslage durch schöne Sport-Oberflächlichkeit herauskaufen. 

Ein Thema, auf das natürlich auch Gauff vor Ort angesprochen wurde. Ihr seien die Punkte natürlich bewusst, so die US-Amerikanerin. Sport sei allerdings eine Möglichkeit, Türen zu öffnen. Sie wisse zudem um das Ziel der WTA, hier 2030 rund eine Millionen Menschen zum Tennisspielen zu bringen.

Coco Gauff über Saudi-Arabien: “Können nicht nur hier spielen und wieder abhauen”

Vorbehalte habe sie aber natürlich gehabt, gab Gauff zu. Sie sei in vielen Telefonaten mit der WTA gewesen, habe einen Plan gefordert. “Wir können hier nicht nur spielen und wieder abhauen”, habe sie gesagt. Mehrere Gespräche habe sie zudem mit Prinzessin Reema (Reema bint Bandar Al Saud, Anm. d. Red.) geführt, der saudi-arabischen Botschafterin in den USA. Um Themen wie LGBTQ+, Frauenrechte, wie man helfen könne. “Aber mir ist auch klar, dass wir nicht herkommen und alles auf einmal verändern können.”

Speziell für die LGBTQ+-Community werde sie immer kämpfen, so Gauff weiter, sie habe selbst Familie und Freunde, die Teil davon seien. 

“Ich habe das Gefühl, dass man mit kleinen Schritten beginnen muss, um eine Veränderung zu bewirken", erklärte sie. Das habe sie auch aus eigener Erfahrung gelernt, als Schwarze Frau in Amerika aufzuwachsen. Auch hier habe es früher viel Widerstand gegeben. “Jetzt leben wir alle gleichberechtigt zusammen. Wenn wir damals davor zurückgeschreckt wären, wo wären wir dann heute? Die gleiche Botschaft gilt auch hier für Frauen." Dennoch sei sie besorgt gewesen, ebenso ihr Vater, dass sie nach Saudi-Arabien komme. 

Sie wolle selbst sehen, ob sich etwas ändere. “Wenn ich mich unwohl fühlen würde oder das Gefühl hätte, dass nichts passiert, dann würde ich vielleicht nicht wiederkommen.” Die Leute, mit denen sie gesprochen habe, hätten ihr gesagt, dass es in die richtige Richtung gehe. Aber, so schränkte Gauff ein: "Ich wohne natürlich nicht hier, also kann ich nur dem vertrauen, was mir Leute erzählen, die hier leben.”

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Montag
04.11.2024, 14:20 Uhr
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