Countdown zum 42. Porsche Tennis Grand Prix: Turnierdirektor Markus Günthardt - "Einen Aha-Effekt erleben"

Markus Günthardt ist seit vielen Jahren im Tennisgeschäft, früher als aktiver Profi, heute in der Organisation und Beratung von Tennisturnieren. Seit 2005 ist er Turnierdirektor des Porsche Tennis Grand Prix. Warum es ihm so viel Spaß macht, Turnierdirektor des traditionsreichen WTA-Turniers in Stuttgart zu sein, lest ihr hier!

von Jörg Allmeroth
zuletzt bearbeitet: 19.04.2019, 17:47 Uhr

Markus Günthardt
© Porsche
Markus Günthardt

Die Kreativität der Arbeit: "Ein Tennisturnier ist nicht einfach nur ein Tennisturnier. Sondern ein Event. Das einzige, was felsenfest dasteht, ist der Sport selbst. Das Geschehen auf den Courts. Aber der Rest ist beweglich, gestaltbar, eine Kreation. Und daran habe ich immer noch und immer wieder ganz große Freude. Das ist ein Riesenprivileg, so eine Arbeit zu haben. Etwas zu kreieren, ist wunderbar. Etwas zu schaffen, was auch anderen Spaß bereitet. Der kleine Wermutstropfen ist, dass man etwas schafft, was nur eine Woche andauert, was vergänglich ist. Die Erinnerung bleibt aber, und man hofft, dass auch andere jeweils mit einem Turnier schöne Erinnerungen verbinden. Das Gefühl, dass man etwas Schönes erlebt hat. Wenn du als Turnierdirektor die volle Halle betrachtest, dann erfüllt dich das ja auch selbst mit Stolz und Genugtuung, das ist ein sehr starkes, intensives Gefühl. Und daraus ziehst du wieder neue Energie, für den nächsten Anlauf. Für die nächste Herausforderung."

Das Team, die Teamarbeit: "Es ist eine großartige Gruppe zusammengewachsen über die Jahre. Menschen, die Freundschaften über die Arbeit hinaus geschlossen habe, die Freunde wurden und blieben. Gerade jetzt, wo die heiße Phase beginnt mit dem Aufbau, spürt man die enge Beziehung zueinander. Und wie einer für den anderen da ist, wie man sich ergänzt, wie man seine Fähigkeiten zusammen einbringt. Das ist jedes Mal ein sehr befriedigendes Gefühl, dieses Gemeinschaftserlebnis bei der Arbeit zu spüren. Das gibt allen auch immer ein Stück Extramotivation. Viele arbeiten einfach gern in diesem Team und in dieser Turnierzeit mit, weil sie sonst eher im Tennis in Einzelkämpfer-Funktionen unterwegs sind."

Der Titelsponsor, die besondere Beziehung zu Porsche: "Es ist alles andere als selbstverständlich, so eine Arbeit für ein Unternehmen wie Porsche zu machen. Für einen Titelsponsor, der dieses Renommee hat, diese Leidenschaft und Professionalität. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich am Anfang meiner Arbeit die ein oder andere Visitenkarte an Gesprächspartner ausgab – und die dann buchstäblich vor mir stramm standen, weil sie das Logo von Porsche darauf sahen. Das zeigt, welche Reputation dieses Unternehmen hat. Aber es zeigt einem auch selbst noch einmal, welchen Anspruch man stets an seine Arbeit richten muss. Ich spüre auch einen extrem hohen Identifikationsgrad des Unternehmens mit dem Turnier, mit dem, was wir als Veranstalter dort anbieten. Wenn mich ein Mitglied des Porsche-Vorstands sieht, dann hat er ein Lächeln im Gesicht. Nicht wegen mir als Person, sondern weil er in mir jemanden sieht, der für ein tolles Produkt steht. Für großen Sport, für spannendes Entertainment."

Besser werden, aber nur mit echtem Fortschritt: "Es macht einen natürlich stolz, wenn man zu einem Meeting mit Turnierdirektoren fährt und dann dort als Vorbild für einen modernen, zeitgemäßen Event gelobt wird. So wie es der Porsche Tennis Grand Prix seit 41 Jahren ist. Und zugleich ist dies natürlich eine Antriebsfeder, weiter am eigenen Produkt zu feilen, zu sehen, wo man Optimierungsbedarf hat. Unser Anspruch ist, jedes Jahr besser zu werden. Die Konkurrenz schläft ja auch nicht, sie bewegt sich nach vorne. Und deshalb darf man selbst eben auch nicht auf der Stelle treten. Man muss nicht alles neu erfinden jedes Jahr, aber man muss immer schauen, dass unsere Fans und Business-Partner noch so etwas wie einen Aha-Effekt erleben. Es muss ein Fortschritt sein, nicht einfach nur etwas Neues. Generell sind wir natürlich glücklich, wie wir über die letzten Jahre den Transfer des Turniers in die urbane Stuttgarter Umgebung geschafft haben, ohne den Markenkern zu verändern – dazu zählt auch die außergewöhnliche Wohlfühlatmosphäre für die Spielerinnen."

Die Liebe zum Tennis, der Dank ans Tennis, das Turnier selbst: "Das Tennis hat so viel für mich gemacht, hat mir so viel gegeben, dass ich jetzt froh bin, auch etwas an diesen tollen Sport zurückzugeben. Und ich glaube, dass ich da als Turnierdirektor des Porsche Tennis Grand Prix, einem der traditionsreichsten und beliebtesten WTA-Turniere überhaupt, an einer sehr guten Stelle sitze für diesen Return. Das ist ein wichtiger emotionaler Faktor in meiner Arbeit. Mir macht es Spaß, dieses Turnier zu repräsentieren, ein Turnier, das den Spielerinnen eine wunderbare Plattform für ihr Tennis geben kann – mit einer guten Infrastruktur, mit der Nähe des Hotels zum Spielort, einem tollen Gesamtpaket. Aber vor allem mit etwas, was man modern vielleicht als Willkommenskultur bezeichnen würde. Die Spielerinnen kommen nicht als Geschäftspartner hierher, sondern als Menschen, die wir mögen und wertschätzen. Und die anderen Menschen eine Freude machen."

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von Jörg Allmeroth

Freitag
19.04.2019, 17:47 Uhr
zuletzt bearbeitet: 19.04.2019, 17:47 Uhr