Das titelhaltige Comeback des Mikael Ymer

Nach 18-Monatiger Dopingsperre meldete sich der Schwede Mikael Ymer wieder auf der Tour zurück, und das gleich mit einem Turniersieg auf der ITF World Tennis Tour.

von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet: 29.01.2025, 13:23 Uhr

Getty Images
© Getty Images
Nach seiner Doping-Sperre meldete sich Mikael Ymer gleich mit einem Turniersieg auf der Tour zurück.

Achtzehn Monate Vorruhestand können für einen Tennisprofi so unendlich lange sein. Jedoch ist davon auszugehen, dass der Griff zum Tennis-Racket die vorrangigste „Freizeitbeschäftigung“ für den Schweden Mikael Ymer im Zuge seiner Zwangspause aufgrund einer Dopingsperre seit dem Wimbledon-Turnier 2023 war.

Voller Motivation kündigte er in den Social Media schon 10 Monate nach seinem frustbedingten Rücktritt vom Profitennis an, den er direkt nach Inkrafttreten seiner 18-monatigen Dopingsperre aufgrund dreier verpasster Dopingtests verkündete, dass er nach Ablauf der Sperre wieder auf die Tour zurückkehren werde.

Gesagt, getan. Letzte Woche erhielt der ehemalige Weltranglisten-50. eine Wildcard für das Hauptfeld beim ITF-Turnier der Kategorie M25 im luxemburgischen Esch/Alzette. Während er in den ersten beiden Runden aufgrund seiner spielerischen Qualität mit Zweisatz-Erfolgen noch leichtes Spiel hatte, ging es ab dem Viertelfinale jeweils über die volle Distanz, ehe er sein persönliches Comeback-Märchen nach einem Finalerfolg gegen den letztjährigen Junioren-Wimbledonsieger, Nicolai Budkov Kjaer aus Norwegen, mit dem Turniersieg perfekt machen konnte. Damit feierte Ymer seinen ersten Turniersieg seit seinem erfolgreichsten Jahr 2019, in dem er sich insgesamt vier Titel auf der ATP-Challenger-Tour sichern konnte.

Als Vorbild diente dem 26-jährigen bestimmt der Pole Kamil Majchrzak, der vor Jahresfrist nach 15-monatiger Doping-Sperre ebenfalls bei seinem ersten Turnierstart im tunesischen Monastir den Titel einfahren konnte. Zwar war dies mit M15 eine Kategorie tiefer, jedoch musste der 29-jährige per Wildcard den Weg über die Qualifikation gehen und benötigte deshalb acht Siege in Folge für sein perfektes Comeback. 

Als große Hoffnungsträger der ehemals großen Tennisnation Schweden wurden Mikael Ymer und sein zwei Jahre älterer Bruder Elyas bereits in jungen Jahren gehandelt, konnten aber die großen Erwartungen bislang nicht ganz erfüllen. Somit wird sich zeigen, ob sich der während der Zwangspause angestaute Siegeshunger bei Mikael so stark ausgeprägt hat, dass er doch noch in die Spuren eines Mats Wilander oder eines Stefan Edberg treten könnte.

Hier das Einzel-Tableau vom Turnier in Esch/Alzette

von Dietmar Kaspar

Mittwoch
29.01.2025, 17:07 Uhr
zuletzt bearbeitet: 29.01.2025, 13:23 Uhr