David Haggerty bleibt ITF-Präsident

Amtsinhaber David Haggerty bleibt für weitere vier Jahre Präsident des Internationalen Tennisverbandes (ITF). Der US-Amerikaner wurde in Lissabon schon im ersten Wahlgang bestätigt.

von Jörg Allmeroth
zuletzt bearbeitet: 27.09.2019, 13:38 Uhr

David Haggerty, bestätigt schon im ersten Wahlgang
© Getty Images
David Haggerty, bestätigt schon im ersten Wahlgang

Der 62-jährige Amerikaner David Haggerty ist am Freitag in seinem Amt als Präsident des Tennis-Weltverbandes ITF (International Tennis Federation) bestätigt worden. Die Delegierten der ITF-Generalversammlung verschafften Haggerty bereits im ersten Wahlgang in Lissabon eine absolute Mehrheit der Stimmen. Haggerty erhielt 259 von 428 Stimmen, also rund 60 Prozent. Seine drei Gegenkandidaten landeten allesamt abgeschlagen auf den Plätzen, der Inder Anil Khanna erhielt 93 Stimmen, der Ire Dave Miley 46 Stimmen und der Tscheche Ivo Kaderka 30 Stimmen. 

Beobachter zeigten sich überrascht vom sehr schlechten Wahlergebnis von Miley, der eigentlich als aussichtsreichster Herausforderer gegolten hatte. Allerdings wurde in Oppositionskreisen zu Haggerty auch kritisiert, dass man sich mit drei Gegenkandidaten verzettelt habe. Unklar blieb, wie sich Deutschland bei der Abstimmung verhalten hatte, neben den Grand Slam-Nationen verfügt der DTB als einziges Land über das Maximum von zwölf Stimmen bei den Wahlen. Haggerty dürfte vor allem die Stimmen zahlreicher kleinerer Verbände auf sich vereinigt haben, die auf größere Zuwendungen aus dem Davis Cup-Deal der ITF mit dem internationalen Konsortium Kosmos hoffen können. Das neue Wochenturnier wird erstmals in diesem November in Madrid ausgetragen.

Im Vorfeld der Abstimmung hatte es Ärger bei der britischen Lawn Tennis Association gegeben. In einem Statement der LTA wurde zwar auf die teils problematische Amtsführung der ITF-Spitze verwiesen, eine Anspielung etwa auf das Desaster bei der Einführung der Transition Tour, allerdings, so hieß es weiter, sei nicht die Zeit für größere Umwälzungen auch personeller Natur gekommen. Noch mehr empörte Teile der britischen Presse und LTA-Mitglieder der Umstand, dass LTA-Präsident Martin Corrie kurz vor den ITF-Wahlen zurücktrat, gleichzeitig aber vom Verband für eine Position im Board of Directors bei der ITF nominiert wurde. Corrie war in einem länger zurückliegenden Mißbrauchsfall auf regionaler Ebene offenbar mangelnde Aufsichtspflicht und zu spätes Einschreiten gegenüber einem Trainer vorgehalten worden. Corrie hatte sich kürzlich sogar dafür entschuldigt.

von Jörg Allmeroth

Freitag
27.09.2019, 12:32 Uhr
zuletzt bearbeitet: 27.09.2019, 13:38 Uhr