Davis Cup in Zhuhai? Das nächste Eigentor der ITF
Bologna, Manchester, Valencia - und Zhuhai? Die Entscheidung der ITF für diesen Austragungsort für eine der vier Zwischenrunden im Davis Cup überrascht.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
16.03.2024, 07:32 Uhr
Das aktuelle Format im Davis Cup ist sicherlich nicht ideal, aber bislang konnte man in der Zwischenrunde, die in der Westgruppe in den letzten Jahren auch den US Open ausgetragen wurde, sagen, dass immerhin eine Mannschaft mit Heimvorteil an den Start gegangen ist. Belgien gegen Australien in Hamburg 2022 war nicht der ganz große Publikumsrenner, aber Gastgeber Deutschland hat damals ja auch drei Länderkämpfe am Rothenbaum absolviert.
Gut. Man sollte also annehmen, dass die ITF wenigstens an dieser semi-optimalen Regelung festhält. Aber da hat niemand mit David Haggerty und seiner Armada an Tennisliebhabern gerechnet: Denn vier Nationen wird es vorbehalten sein, in diesem Jahr in Zhuhai aufzuschlagen. Und nein: Keine dieser vier Nationen wird China sein. Das ist verrückt. Und nicht auf die gute Art und Weise.
Auf den Davis Cup folgt in Zhuhai ein 250er-Turnier
Denn die restlichen zwölf Nationen werden sich in Europa bespielen: Die Spanier geben die Gastgeber in Valencia, Titelverteidiger Italien richtet die Viererrunde in Bologna aus, die Briten haben wieder Manchester als Austragungsort gewählt. Die Finalrunde findet dann ja im November in Málaga statt. Vielleicht zum letzten Mal in dieser Form. Vielleicht aber auch nicht. Bei der ITF weiß man nie.
Wenn es ein Argument für die Wahl von Zhuhai gibt, dann wohl jenes: Im Anschluss an den Davis Cup finden in Zhuhai und Chengdu zwei ATP-Tour-250-Turniere statt. Vielleicht verbinden einige Spieler die Reise mit der Nationalmannschaft gleich auch mit dem tagtäglichen Beruf.