Davis Cup: Leandro Riedi - „Stan Wawrinka ist ein Champion“
Leandro Riedi, 21 Jahre alt, bildet mit Dominic Stricker, 20, ein Paar an jungen Spielern, die den Schweizer Tennisfans noch viel Freude bereiten werden. Wir haben mit Riedi in Trier vor Beginn der Davis-Cup-Begegnung gegen Deutschland gesprochen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
03.02.2023, 13:35 Uhr
tennisnet: Herr Riedi. Sie haben im vergangenen Herbst auf der Challenger-Tour eine großartige Serie hingelegt, die Turniere in Helsinki und Andria gewonnen. In der Weltrangliste stehen Sie schon auf Platz 127. In Melbourne haben Sie allerdings in der dritten Quali-Runde verloren. Wie schätzen Sie dieses Ergebnis mit ein paar Tagen Abstand ein?
Leandro Riedi: Klar, das war eine riesige Enttäuschung. Aber ich muss das anders sehen. Denn die acht Wochen davor waren unglaublich. Da wäre die Qualifikation für die Australian Open noch wie ein Dessert gewesen. Aber es war am Schluss alles ein bisschen viel für mich, mental und auch körperlich. Mein Gegner (der Tscheche Dalibor Svrcina, Anm. der Red.) war am Ende einfach besser.
tennisnet: Woran machen Sie Ihren Erfolgslauf fest?
Riedi: Mental habe ich einen Sprung in die richtige Richtung gemacht. Und auch sehr gut trainiert. Ich wusste, dass der Fortschritt einmal kommen würde. Aber der Schlüssel war das Mentale.
tennisnet: Hatten Sie in der Vergangenheit schon Berührungspunkte mit Stan Wawrinka, der hier in Trier als Teamleader der Schweiz mit dabei ist?
Riedi: Ich habe früher mal ein, zwei Mal mit ihm trainiert. Aber so erlebt wie jetzt habe ich Stan noch nicht. Das ist schon sehr cool.
tennisnet: Gegen einen anderen Teamkameraden, Dominic Stricker nämlich, haben Sie im Juniorenfinale der French Open 2020 verloren. Wie kommen Sie untereinander klar?
Riedi: Wir haben ganz klar ein Kumpelverhältnis. Wir trainieren schon zusammen, seit wir 14 Jahre alt sind. Auf dem Platz sind wir natürlich Konkurrenten, aber sonst besuche ich ihn schon auch mal am Wochenende. Das ist schon eine sehr gute Freundschaft.
tennisnet: Gerade in Italien gibt es viele Challenger-Turniere, die den jüngeren Spielern Chancen bieten, in den Profizirkus einzusteigen. Wie sehen Sie die Schweiz in dieser Hinsicht aufgestellt?
Riedi: Ich habe dieses Problem durch mein gutes Ranking ja nicht mehr. Aber: Ich finde, die Schweiz macht da einen super Job. In den letzten beiden Jahren sind drei Challengers, noch mehr Futures dazugekommen. Das gefällt mir sehr gut.
tennisnet: Wie sehen Sie die Begegnung mit der deutschen Mannschaft an diesem Wochenende?
Riedi: Alle fünf Spieler aus unserem Team sind bereit zu spielen. Stan ist ein Champion. Wenn man mich im Doppel braucht, dann bin ich parat. Im Einzel auch. Und ich habe mit Dominic ja schon viele Doppel gespielt.