Die nationale Turnierserie ist beendet, es lebe die nationale Turnierserie!
Als DTB-Präsident Ulrich Klaus dem Vorstandsvorsitzenden des Gastgebenden Tennis Club Großhesselohe Roland Benedikt eine schwarze Tafel, versehen mit einem großen Dankeschön für die Austragung des Finalturniers der DTB-German-Pro-Series übergeben hatte, schob er sofort hinterher, dass er nicht auf eine Wiederholung der Veranstaltung hoffe. Dies war freilich nicht auf das Event selbst bezogen, sondern die Äußerung des Wunsches, dass es doch jetzt an der Zeit sei wieder mit den regulären Tennisturnieren fortzufahren, zumindest sofern es Corona zulässt.
von Florian Heer
zuletzt bearbeitet:
26.07.2020, 13:07 Uhr
Von Florian Heer aus Pullach
Nach sieben Wochen und über 150 Matches im Rahmen der Tannenhof Resort German Men’s Series hat sich Yannick Hanfmann in der Finalrunde am Freitagnachmittag zum Gesamtsieger gekürt. Er profitierte von der Aufgabe Oscar Ottes, der aufgrund einer Fußverletzung im zweiten Satz das Endspiel nicht fortsetzen konnte.
„Wir sind sehr dankbar, dass der DTB dieses Turnier ausgerichtet hat, da es auch nicht viele Alternativen gab. Für uns ist das eine runde Sache gewesen“, verkündete Hanfmann nach seinem Erfolg und gab damit den allgemeinen Tenor der Aktiven wieder. „Jetzt werde ich erstmal eine Woche pausieren und Urlaub machen. Danach geht es zurück ins Training. Im Anschluss würde ich gerne Challenger-Turniere spielen.“
ATP-Challenger-Tour vor dem Wiederbeginn
Mit den Turnieren in der tschechischen Hauptstadt Prag und im italienischen Todi ist der Re-Start des Unterbaus im internationalen Tennis-Circuit bereits fest verankert. Montag ist die Melde-Deadline. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren hört man beispielsweise von den Veranstaltern aus Umbrien.
Auch seitens der ATP wurden die ersten Auflagen veröffentlicht. Die Anzahl der begleitenden Personen der Spieler ist limitiert und nur wer einen negativen Covid-19 Test vorlegen kann, darf an den Veranstaltungen teilnehmen.
Einschnitte durch Reisebeschränkungen
Ein besonderes Augenmerk liegt jedoch auf den Reisebeschränkungen. Erneut zeigt sich, dass darin die eigentliche Hürde zur Ausrichtung einer internationalen Veranstaltung mit Sportlern aus aller Herren Länder liegt. Im Gegensatz zu den großen Grand-Slam-Turnieren könnten die Challenger-Events in Europa hier jedoch einen kleinen Vorteil haben. Spieler aus der EU machen bei einem sommerlichen Sandplatz-Event auf dieser Ebene den Großteil der Teilnehmer aus. Lediglich 10 der knapp 50 Akteure im Einzel bei der letztjährigen Ausgabe des Turniers in Prag kamen aus Ländern außerhalb der europäischen Staatengemeinschaft. Von einer möglichen Wettbewerbsverzerrung verursacht durch das etwaige Nichtantreten der Top-Stars aus Europa aufgrund drohender Quarantänemaßnahmen wie bei den US-Open, kann hier keine Rede sein.
Überhaupt schreitet die Planung der ATP-Challenger-Serie unbeirrt voran. Am Wochenende wurden bereits erste Turniere für September terminiert. In Italien, der tschechischen Republik, Rumänien, Kroatien, den USA und in der Türkei soll es im Spätsommer weitergehen.
„Ich bin jemand, der gerne reist und es genießt vor Publikum zu spielen. Ich hoffe, dass die Turniere ab 17. August auch so stattfinden können“, ließ Maximilian Marterer verlauten, der die DTB-German-Pro-Series auf dem dritten Platz beendete.
Neue Turnierserie in Deutschland
„National wird es eine weitere Turnierserie mit privaten Sponsoren geben. Falls es international nicht weitergehen sollte, werden zumindest in Deutschland weitere Events gespielt“, gibt Otte den Fahrplan aus.
Organisiert vom ehemaligen Davis-Cup-Auswahlspieler Andre Begemann, werden ab Montag in westfälischen Halle im Rahmen der International Premier League in mehr als fünf Wochen deutsche Tennisprofis zusammen mit internationalen Top-Spielern auf heimischem Boden vor allem Spielpraxis sammeln. Für weiteres Spitzentennis ist also so oder so gesorgt.