Die sieben größten Rivalitäten im Frauentennis, Teil 1: Margaret Court vs Billie Jean King
Wir blicken zurück auf die großen Duelle im Tennis. In Teil 1 bei den Damen geht es dabei nicht nur um das Geschehen auf dem Platz.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
24.03.2020, 19:20 Uhr
Margaret Court ist heutzutage noch in aller Munde - nur zum Teil jedoch wegen ihrer sportlichen Erfolge. Dabei sind diese phänomenal: 24 Grand-Slam-Titel im Einzel (darunter der Grand Slam in 1970), dazu 19 im Doppel und 21 im Mixed. Macht 64 Siege bei Grand-Slam-Turnieren insgesamt - ein einmaliger Rekord.
Die 24 Siege im Einzel ragen heraus, auch weil Serena Williams diesen offiziellen Rekord unbedingt brechen will, aktuell steht sie bei 23 Major-Siegen. Courts Rekord wird jedoch nicht völlig seriös genommen: "Nur" 11 ihrer 24 Einzel-Majors stammen aus der "Open Era", als neben den Profispielern auch die Amateure endlich bei den Grand Slams teilnehmen durften. 11 Siege heimste sie zudem bei ihrem Heimspiel bei den Australian Open ein, die viele Profis bis in die 1990er-Jahre ausließen, wegen der weiten Anreise und des ungünstigen Termins (oft um Weihnachten herum). Insgesamt 192 Turniere gewann Court insgesamt, 92 davon in der Open Era. Als "GOAT" gilt die mittlerweile 77-Jährige daher in Fachkreisen trotz der beeindruckenden Zahlen nicht.
Aber: Court, wegen ihrer Spannbreite auch "The Arm" genannt, war die dominanteste Spielerin der 1960er-Jahre und spielte ein für die damalige Zeit sehr athletisches Spiel, sie arbeitete als eine der Ersten mit Gewichten.
Und eigentlich hätten die Australian Open diesen Jahres in ihrem Zeichen stehen müssen, zum 50. Jahrestag ihres Grand Slams. Court jedoch hat sich im Laufe der Zeit viele Feinde gemacht mit homophoben Äußerungen, die sie schon seit langer Zeit als Pastorin ihrer eigenen Kirche in die Welt trägt. Großes Thema daher nach wie vor: eine mögliche Umbenennung der Margaret Court Arena in Melbourne.
King, Court, Riggs und der "Battle of the Sexes"
Billie Jean King hingegen gilt als eine Art Heilige im Tennis. Die US-Amerikanerin war mit die führende Kraft hinter der Entstehung der WTA-Tour, sportlich gewann sie 12 Grand-Slam-Turniere im Einzel (sowie den Career-Grand-Slam), 16 im Doppel und 11 im Mixed.
King, inzwischen 76 Jahre, kämpfte und kämpft für Gleichberechtigung auf der Tour und außerhalb, und sie rehabilitierte Court sportlich. Court hatte in 1973 das erste "Battle of the Sexes" gegen den damals 55 Jahre alten Ex-Profi Bobby Riggs mit 2:6, 1:6 verloren - King siegte gegen Riggs vier Monate später vor 30.492 Zuschauern und 90 Millionen TV-Zusehern mit 6:4, 6:3, 6:3. "Ich dachte, es setzt uns 50 Jahre zurück, wenn ich das nicht gewinne", sagte sie im Anschluss.
Court und King selbst duellierten sich 32 Mal (22:10 für Court), 10 Mal davon bei einem Grand-Slam-Turnier (6:4 für Court). In Major-Finals trafen beide 3 Mal aufeinander (2:1 für Court).
Die Fakten
Margaret Court | Billie Jean King | |
Geboren | 16. Juli 1942 | 22. November 1943 |
Einzeltitel | 192 (davon 24 Grand-Slam Titel) | 129 (davon 12 Grand-Slam-Titel) |
H2H | 22 | 10 |
Die Begegnungen in Grand-Slam-Finals
Jahr | Turnier | Siegerin | Ergebnis |
1968 | Australian Open | Billie Jean King | 6:1, 6:2 |
1969 | Australian Open | Margaret Court | 6:4, 6:1 |
1970 | Wimbledon | Margaret Court | 14:12, 11:9 |
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