Djokovic: "Ich war nicht erfreut, das zu sehen."
Novak Djokovic gibt zu, dass ihn die Abwesenheit seines Vaters bei seinem Halbfinalspiel bei den Australian Open trotz seines Sieges in drei Sätzen beeinträchtigt hat.
von Victoria Moser
zuletzt bearbeitet:
27.01.2023, 21:48 Uhr
Der 21-fache Grand-Slam-Champion Novak Djokovic besiegte heute in der Night-Session Tommy Paul relativ problemlos mit 7:5, 6:1, 6:2, doch in den Stunden vor der Begegnung war seine Familie in einen kontroversen Zwischenfall beim Turnier verwickelt. Am Mittwoch war Djokovics Vater Srdjan auf einem Video zu sehen, wie er mit einer Gruppe von Fans mit russischen Fahnen posierte, die pro-russische Parolen skandierten. Obwohl solche Aktionen nach einem Zwischenfall mit einem ukrainischen Spieler in der ersten Runde des Turniers verboten worden waren.
Djokovic äußert sich
Am Freitagmorgen gab Srdjan eine Erklärung ab, in der er bestätigte, dass der Vorfall unbeabsichtigt war und seine Familie aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen Kriege nicht unterstütze. Seine Nicht-Anwesenheit beim Halbfinale heute machte den Tennisstar betroffen. „Es war bedauerlich, dass die Fehlinterpretation der gestrigen Ereignisse so eskaliert ist, sagte Djokovic vor Reportern. „Es (Anm.: das Video) hatte mich natürlich auch erreicht. Ich war mir dessen bis gestern Abend nicht bewusst. Dann war ich natürlich nicht erfreut, das zu sehen. Mein Vater, meine ganze Familie und ich haben in den 90er-Jahren mehrere Kriege erlebt. Wie mein Vater in einer Erklärung sagte, sind wir gegen den Krieg, wir werden niemals irgendeine Gewalt oder einen Krieg unterstützen. Wir wissen, wie verheerend das für die Familie ist, für die Menschen in jedem Land, das einen Krieg durchmacht."
Finale am Sonntag
Djokovic hofft, dass sein Vater bei seinem Showdown gegen Stefanos Tsitsipas am Sonntag bei den Australian Open anwesend sein wird. Der zehnte Titel scheint Djokovic in Anbetracht seiner hervorragenden Form fast schon sicher. Im Falle eines Sieges würde der Serbe zur Nummer 1 der Welt zurückkehren und den Rekord von Rafael Nadal für die meisten gewonnenen Grand-Slam-Titel (22) einstellen.