Trotz Steigerung: Thiem verliert Auftakt
Dominic Thiem hat sein Auftakteinzel gegen Grigor Dimitrov bei den ATP Finals in drei Sätzen in London verloren. Weiter geht es für ihn nun am Mittwoch.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
13.11.2017, 17:39 Uhr
Von Florian Goosmann aus London
Kein guter Auftakt für Österreichs Spitzenspieler in London. Thiem unterlag Premierengast Dimitrov nach einer anfangs schwachen, dann besseren Leistung mit 3:6, 7:5, 5:7.
Dominic Thiem brachte mit rotem Shirt und rotem Schweißband erstmals eine etwas aggressivere Farbe in die blaue o2-Arena als gedecktes Schwarz, Weiß und Weinrot - dennoch wirkten er und Gegner Dimitrov zu Beginn nervös, angespannt und mit einigen Fehlern. Beim 3:2 die Vorentscheidung in Satz eins, als Dimitrov mutig returnierte und Thiem mit schwachen Aufschlägen beim Break mithalf. Nur 33 Prozent seiner ersten Aufschläge in Satz eins hatte Thiem bis dahin überhaupt ins Feld gebracht - zu wenig.
Mit besserem Service zum Ausgleich
Im zweiten Durchgang servierte Thiem etwas besser, er gab bis zum 5:5 lediglich drei Punkte bei eigenem Service ab und kam beim 2:1 und 3:2 jeweils zu 0:30 bei Aufschlag Dimitrov, aber der überstand die kritischen Situationen mit mutigem Grundlinientennis und starken Aufschlägen. Insgesamt schien Thiem jedoch näher am Satzausgleich als Dimitrov am Sieg, auch wenn Dimitrov bis dato immer einen Gang höherschaltete, sobald Thiem Morgenluft witterte. Beim 6:5 für Thiem jedoch nicht mehr: Der Lichtenwörther übernahm hier entschlossen das Kommando und erspielte sich drei Breakbälle am Stück, seine ersten im gesamten Match überhaupt. Dimitrov verzog direkt - Satzausgleich.
In Satz drei überstand Thiem beim 2:2 ein 15:40, aber Dimitrov wirkte entschlossener, er versuchte mehr und mehr, am Feld zu stehen und Thiem die Zeit zu nehmen. Beim 3:3 und 15:40 packte er schließlich kreativ zu, setzte einen Slice kurz ins Feld, rückte auf und schloss mit einem gefühlvollen Volleystopp ab.
Thiem kämpft vergebens
Thiem setzte nach und schaffte das 5:5, gab jedoch seinen Aufschlag im Anschluss zu null und mit zwei Doppelfehlern in Folge ab. Dimitrov servierte das Match dann mit Mühe nach Hause.
"Es war eine klar bessere Leistung als die letzten Wochen", zeigte sich Thiem im Anschluss zumindest hoffnungsfroh. "Aber nicht gut genug. Die ersten beiden Sätze waren normal, der dritte etwas merkwürdig, als ich zurückgebreakt und dann genervelt habe. Ich hatte auch dann noch Chancen bis zum Ende. Aber einige Dinge sind nicht gut genug."
Das Problem, so Thiem, sei seine Leistung von der Grundline. "Da spiele ich für meine Verhältnisse nicht gut genug, treffe teilweise falsche Entscheidungen. Das muss ich abstellen, wenn ich das nächste Match erfolgreich spielen will."
Am Mittwoch trifft Thiem - am heuten Tag übrigens mit Unterstützung von Kristina Mladenovic im Zuschauerbereich - auf den Verlierer der Partie zwischen Rafael Nadal und David Goffin; Grigor Dimitrov darf sich mit dem Gewinner messen.