Dominic Thiem - „Habe mich selbst nicht empfohlen“
Dominic Thiem trifft heute um 20:15 Uhr (live bei ServusTV und bei Eurosport und in unserem Liveticker) auf Andrey Rublev. Der erste Tag des Einladungsturniers „Thiem´s 7“ ist absolut nach Wunsch verlaufen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
08.07.2020, 09:36 Uhr
Von Jens Huiber aus Kitzbühel
Um die Unterhaltung ist es für die Teilnehmer an „Thiem´s 7“ im provisorisch eingerichteten Spielerbereich im Kitzbüheler Stadion ganz gut bestellt: Im eigentlichen Pressezentrum wurde ein Tischtennis-Tisch aufgestellt, die unvermeidliche Play Station sowieso. Und auch eine Darts-Scheibe, wenn auch in der elektronischen Ausführung. Was Dominic Thiem noch am Montag wurst gewesen wäre, da stand ein kleines Golfturnier am angrenzenden Golfclub im Schloss Kaps an. Thiem, eigenen Angaben nach kein großer Golfer, wäre einer regenbedingten Absage nicht abgeneigt gewesen. Als Ersatz schlug der aktuelle Weltranglisten-Dritte ein lokales Darts-Battle vor.
Seit dem gestrigen Dienstag ist Regen unerwünscht, ganz sicher schien sich das Team Thiem zunächst aber nicht zu sein: Dominic observierte die Partie zwischen Jan-Lennard Struff und Andrey Rublev langärmlig, Physio Alex Stober setzte noch einen drauf - und nahm in der Box seines Schützlings mit schwarzer Trainingshose seinen Platz ein. Neben Nicolas Massu übrigens, der nach negativ ausgefallenem COVID-19-Test am Flughafen Wien-Schwechat am Montagabend zu seinem Schützling gestoßen war.
Reminiszenzen die gute alte Zeit
Stober, Massu, die Eltern Thiem und die zahlende Kundschaft sahen dann ein Match, das in gewisser Weise an die gute, alte Sandplatzwühlerzeit erinnerte. Man denke nur zurück an Emilio Sanchez, der 1987 und 1989 in Kitzbühel gewonnen hatte. Mit viel Spin und Slice. Oder der dreimalige Champion Albert Costa, der ebenfalls mit schwerer Balldrehung glänzen konnte. Die Parallelen enden allerdings genau da - die Geschwindigkeit, mit der Thiem und Ruud die Bälle über das Netz gedreht haben, lag gefühlt ein Lichtjahr höher als in den glorreichen Sanchez-Costa-Tagen.
Für einen Schaukampf im Jahre 2020 und unter den besonderen Corona-Voraussetzungen nichts Ungewöhnliches: Dass sich die teilnehmenden Spieler mit voller Verve in die Matches werfen. So hat es Thiem in Belgrad, in Nizza, aber auch bei den Generali Austrian Pro Series gehalten: Maximales Engagement, auch wenn im Rahmen der Adria-Tour ab und zu ein Tweener aus dem großen Nick-Kyrgios-Lehrbuch zu bestaunen war.
Der Einsatz der Spieler sei aber halt auch dem Preisgeld angemessen, das in Kitzbühel ausgeschüttet wird, merkte Thiem in seiner Pressekonferenz nach dem ersten Match an. Corona-konform von den Journalisten durch eine Plexiglas-Scheibe getrennt.
Thiem von Djokovic und Dzumhur beeindruckt
Das Format, wonach der dritte Satz in Form eines Champions-Tiebreaks bis zehn ausgespielt wird, sagt Thiem nicht nur zu, nein: „Das könnte man auch öfter machen.“ Sprich: Aus Sicht von Thiem wäre diese Variante, die bei den Doppelspielern ja schon seit Jahren praktiziert wird, auch für die ATP-Einzel-Turniere eine Option.
Keine Option ist in diesen Tagen ein Fußball-Match der Teilnehmer, so wie es Novak Djokovic in Belgrad veranstaltet hat. Der sich allerdings als Stürmer für eine Nominierung durch Dominic Thiem für künftige Aufgaben ins Gespräch gebracht hat. Ebenso wie Mittelfeldmotor Damir Dzumhur. Nur von einem Spieler war Thiem in der Belgrad-Rückschau etwas enttäuscht: „Ich habe einen ganz schlechten Tag gehabt und mich nicht empfohlen.“