US Open: Dominic Thiem hat gegen Steve Johnson die richtige Idee
Dominic Thiem ist gut in die US Open 2018 gestartet. Mit Steve Johnson wartet nun ein Gegner, der in guter Form nach New York gekommen ist.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
29.08.2018, 08:00 Uhr
Von Jens Huiber aus New York City
Steve Johnson, daran besteht kein Zweifel, ist voll und ganz US-Amerikaner. Auf dem Weg in die Garderobe macht er mit einem Kollegen am Freitag noch schnell einen Termin aus - nicht zum erneuten Training, sondern für einen Fantasy Draft zur kommenden Saison der National Football League. Dominic Thiem ist da schon europäischer veranlagt, ihm liegt der Fußball am Herzen, in erster Linie der englische.
Johnson und Thiem werden am Mittwoch die Klingen kreuzen, zum vierten Mal. Die Ausgangslage ist etwas uneindeutig: Johnson spielt quasi zuhause, hat vergangene Woche in Winston Salem das Endspiel erreicht. Thiem andererseits fühlt sich bei den US Open wie zuhause, obwohl er in diesem Sommer kein Finale erreicht hat.
Thiem souverän als Aufschläger
Johnson hat zum Auftakt etwas mehr Kraft gelassen, Denis Istomin sich mithin wackerer gewehrt als Mirza Basic gegen Thiem. Sein kommender Gegner sei ein herausragender Athlet, so der Österreicher nach seinem Auftaktsieg auf dem Grandstand. Aber eben einer ohne besonders kompetente Rückhand. Es sei eh klar, wie zu spielen ist, so Thiem, der sich am Dienstag der Nachmittagshitze zum Training stellte. Und einen Anschlussbesuch bei Kumpel Dennis Novak nicht ausschließen wollte. Zu dessen 25. Geburtstag gratuliert hatte Thiem ihm schon.
In puncto Aufschlag kann der an Position neun gesetzte Lichtenwörther kaum etwas verbessern: Von 46 erfolgreich ins Feld gesetzten ersten Aufschlägen endeten 41 mit dem Punktgewinn für Thiem. Am Return ist indes immer zu feilen. Auf Nachfrage erklärte Dominic Thiem Rafael Nadal als Inspiration für die Position weit hinter der Grundlinie. Allerdings auf Asche.
Johnson mit zwei Titeln 2018
Dort hat Thiem 2018 zwei Titel geholt: einen in Buenos Aires, einen in Lyon. Johnson hat auf Sand ebenfalls zugeschlagen, in Houston. Und dann noch auf Rasen in Newport. Thiem führt in der Matchbilanz mit 2:1-Siegen, auf Grand-Slam-Ebene haben sich die beiden 2017 in Paris getroffen. Unter besonderen Umständen, wenige Wochen zuvor war Johnsons Vater völlig überraschend verstorben.
Wem die Bedingungen entgegen kommen, das lässt sich nicht so einfach bewerten: Für Thiem spielen sich die Plätze 2018 genau so wie im vergangenen Jahr, für Mischa Zverev eine Spur schneller. Nicht wenige Spieler wiederum attestieren den Courts eine gewisse Trägheit. Letzteres würde wohl eher Dominic Thiem zupass kommen.
Hier die Matches zwischen Dominic Thiem und Steve Johnson
Jahr | Turnier | Sieger | Ergebnis |
2017 | Tokio (Hartplatz) | Steve Johnson | 4:6, 7:6 (5), 6:4 |
2017 | Roland Garros (Sand) | Dominic Thiem | 6:1, 7:6 (4), 6:3 |
2014 | Nizza (Sand) | Dominic Thiem | 3:6, 7:6 (5), 7:5 |