Dominic Thiem - „In Madrid startet alles wieder bei Null“
Dominic Thiem darf sich nach seinem Triumph beim ATP-Tour-500-Turnier in Barcelona einen kurzen Aufenthalt in der Heimat gönnen. Schon Mitte der Woche geht es allerdings weiter nach Madrid.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
29.04.2019, 16:20 Uhr
Undank ist der Welten Lohn - dies trifft weniger auf das Reisegepäck zu, das Dominic Thiem nach seinem Finalerfolg in Barcelona mit nach Österreich gebracht hat: Stattliche 503.015.- Euro (abzüglich Steuern, versteht sich) an Preisgeld, eine Trophäe, von der Thiem schon bei der Siegerehrung gemeint hat, dass diese ein ordentliches Gewicht auf die Waage bringe. Und eben auch 500 Punkte für die ATP-Weltrangliste.
Dennoch, und das ist dem Comeback von Roger Federer auf Sand geschuldet, wird der Niederösterreicher beim ATP-Masters-1000-Turnier in Madrid, das am kommenden Wochenende beginnt, an Position fünf gesetzt ins Rennen gehen. So es keine späten Absagen gibt. Thiem könnte also im Viertelfinale auf Novak Djokovic, Rafael Nadal, Federer oder Alexander Zverev treffen. Was angesichts der in Barcelona demonstrierten Form des 25-Jährigen allerdings eher für den jeweiligen Gegner eine schlechte Nachricht wäre.
Alle Gegner werden hungrig auf Thiem sein
Andererseits ist Thiem mit dem Erfolg in der katalanischen Hauptstadt einer der großen Gejagten in Madrid. Und sich dieser Rolle voll bewusst, wie er im Interview mit dem ORF erklärte. „Ich kann mir mit dem Barcelona-Titel in Madrid nichts kaufen. Dort startet alles wieder bei null. Alle Gegner werden richtig hungrig sein“, sagte Thiem.
Daniil Medvedev war ins Finale von Barcelona auch mit großem Appetit gestartet. Dann aber hatte dem Russen eine Taktikänderung Thiems, der den Rückhand-Slice zur Kunstform erhob, und der eigene Körper auf den Magen geschlagen. Lediglich drei Punkte konnte Medvedev beim 6:4, 6:0 im zweiten Satz noch verbuchen, spätestens nach dem zweiten Break zum 3:0 schien klar, dass sich Thiem nicht mehr von der Siegerstrasse würde bringen lassen.
Federer hat in Madrid schon gewonnen
Der gemeinsame Sprung mit den Ballkindern in den Pool des Real Club de Tenis Barcelona hat Tradition - auch wenn sich einige der Mädchen und Jungen wohl gewundert hatten, warum da nicht Rafael Nadal durch ihre Reihen Anlauf nimmt. Der Spanier ist in Barcelona mit elf Titeln Rekordsieger - in Madrid sieht die Gemengelage anders aus. Dort triumphierte Nadal zwar 2017, vor Jahresfrist nahm Alexander Zverev die Siegertrophäe mit nach Hause. Beide holten ihre Titel im Endspiel gegen Dominic Thiem.
Aber auch Roger Federer hat in Madrid schon reüssiert, 2012 auf dem legendären blauen Sand. In wenigen Tagen wird aber natürlich auf ziegelfarbenem Untergrund gespielt, Dominic Thiem schätzt die Bedingungen in der spanischen Hauptstadt. Da wäre zum einen die Höhenlage. Aber auch die weitläufigen Plätze, auf denen Thiem eine tiefe Returnposition einnehmen kann. So hat er 2018 auch erstmals Kevin Anderson besiegen können.