tennisnet.com ATP › Erste Bank Open Wien

Erste Bank Open: Dominic Thiem - Ein Smash als Schlusspunkt der Traumkarriere

Dominic Thiem hat sich mit einem 6:7 (6) und 2:6 gegen Luciano Darderi vom professionellen Tenniszirkus verabschiedet. Und dabei noch einmal ein paar Zauberschläge gezeigt.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 22.10.2024, 20:31 Uhr

Dominic Thiem bei seinem Paradeschlag
© Jürgen Hasenkopf
Dominic Thiem bei seinem Paradeschlag

Der letzte Schlag in der Tenniskarriere von Dominic Thiem war also ein aufgestellter Return, den Luciano Darderi sicher ins Feld geschmettert hat. Und dann ist alles doch erstaunlich schnell gegangen, dafür, dass einer der besten Sportler aller österreichischen Zeiten da gerade seinen Abschied nimmt. Eine kurze Dankadresse an die Fans von Thiem selbst, danach das Aufhängen des Schlägers in eine Box, die nun in die Ausstellung in der Wiener Stadthalle überführt wird. 

Und weg war Dominic Thiem.

Die Geschichte des Matches gegen Darderi ist auch eine von vergebenen Chancen, zumal der Lokalmatador im ersten Satz mit Break und im Tiebreak desselben auch mit Minibreak in Führung gelegen war. Aber alleine, um die Stimmung beim Spielgewinn zum 3:2 von Thiem noch einmal mitzuerleben, hatte sich das Kommen der Zuschauer in die Stadthalle schon gelohnt. Und wer Dominic Thiem zum ersten Mal live gesehen hat, der hat noch ein paar Mal seine Paradewaffe präsentiert bekommen: den Rückhandschuss der Linie entlang. Ein Schlag von erhabener Schönheit.  

Thiem hat Kinder inspiriert und Tribünen gefüllt

Und also hat Dominic Thiem seinen letzten Satz mit 2:6 verloren, das sind im Quervergleich zu Roger Federer zwei Spiele mehr. Der Schweizer Maestro wusste allerdings nicht, dass sein 0:6 gegen Hubert Hurkacz im vierten Satz des Viertelfinales in Wimbledon 2021 tatsächlich die allerletzte Partie sein würde.

Alles egal. Dominic Thiem hat nicht nur das österreichische Tennis bereichert, unzählige Kinder inspiriert mit dem Tennissport zu beginnen, hat Tribünen nicht nur in Kitzbühel und Wien gefüllt. Bei den doch zahlreichen Abschieden, die er in den letzten Wochen gefeiert hat, entstand nie der Eindruck, dass Thiem mit seiner Entscheidung, die Karriere in Wien zu beenden, auch nur für eine Sekunde hadern würde.

Neue Aufgaben stehen an. Ob diese in der Öffentlichkeit stattfinden werden? Man wird sehen. Zunächst einmal gilt es, die Karriere von Dominic Thiem noch einmal gebührend zu feiern.

Hier das Einzel-Tableau in Wien

 

von Jens Huiber

Dienstag
22.10.2024, 20:50 Uhr
zuletzt bearbeitet: 22.10.2024, 20:31 Uhr