Erste Bank Open: Dominic Thiem - "Paris ist schwer in Gefahr"
Dominic Thiem wird nach seiner Viertelfinal-Niederlage bei den Erste Bank Open in Wien wohl nicht am ATP-Masters-1000-Turnier in Paris-Bercy teilnehmen.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
31.10.2020, 00:41 Uhr
Wirklich viel war Dominic Thiem im ersten Satz der Viertelfinalbegegnung gegen Andrey Rublev nicht von einem Handicap anzusehen. Der Österreicher spielte teils famoses Tennis und war - zumindest der Einschätzung Rublevs zufolge - der leicht bessere Spieler auf dem Platz. Dennoch ging Durchgang Nummer eins im Tiebreak denkbar knapp an den Russen.
Danach war die Luft beim US-Open-Sieger raus, Rublev hingegen gewann immer mehr an Selbstvertrauen und setzte sich letztlich souverän mit 7:6 (5) und 6:2 durch. Mit-, aber nicht hauptverantwortlich dafür war auch eine Blase am rechten Fußballen, die Thiem ab Mitte des zweiten Satzes sichtlich einschränkte.
Thiem lobt starken Rublev
"Ich habe seit der ersten Runde Probleme gehabt. Es ist dann ein bisschen besser geworden, aber heute habe ich es beim Einschlagen wieder gespürt. Es ist von Ballwechsel zu Ballwechsel schlechter geworden", meinte der Österreicher in der anschließenden Pressekonferenz. Schmälern wollte er die Leistung seines Kontrahenten aber keinesfalls: "Er hat seinen Aufschlag sehr verbessert. Man ist gegen ihn fast die ganze Zeit in der Defensive."
Eine Position, aus der Thiem sich auch aufgrund der körperlichen Probleme viel zu selten befreien konnte. "Es ist einfach ein extremer Druck am Fußballen da. Der raue Belag hier ist dann fast schon Gift", so der Weltranglistendritte.
Paris in Gefahr, London nicht
Gänzlich neu seien die Probleme für ihn aber nicht: "Ich habe das eigentlich das ganze Jahr über, speziell Indoor. Ich hatte das schon letztes Jahr in Wien im Halbfinale und im Endspiel - und auch in London. Wir haben es verbessert, aber es ist immer noch schwierig." Sein Ausrüster könne allerdings in keinem Fall etwas dafür: "Die Schuhe und die Einlagen sind perfekt. Das könnte nicht besser abgestimmt sein. Es ist dann oft auch Glück und Pech, wann es im Turnier auftritt."
Ob Thiem in der kommenden Woche beim ATP-Masters-1000-Turnier in Paris antreten wird, ließ der 27-Jährige indes offen: "Ich werde heute Abend oder morgen überlegen, was ich mit Paris mache. Wenn ich fit wäre, würde ich defintiv in Paris spielen. Allerdings macht es wenig Sinn, wenn ich nicht schmerzfrei bin."
Gegenüber dem ORF äußerte sich der Lichtenwörther hingegen schon deutlich klarer: "Paris ist schwer in Gefahr. Ich tendiere dazu, rauszuziehen." Das letzte große Saisonziel, die ATP Finals, sind laut Thiem hingegen nicht gefährdet: "London sollte kein Problem werden." Eine Nachricht, die die österreichischen Tennisfans zumindest etwas aufatmen lässt.
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