Erste Bank Open: Dominic Thiem zum Red Bull Bassline und der Tsonga-Explosion
Dominic Thiem wird in wenigen Tagen im Rahmen der Erste Bank Open in Wien seinen Abschied aus dem Tenniszirkus feiern. Im Gespräch mit tennisnet.com blickt der US-Open-Champion von 2020 zurück auf seine Erfahrungen in der Wiener Stadthalle. Und erklärt auch den Charme des “Red Bull BassLine”.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
05.10.2024, 10:44 Uhr
Dominic. Ende Oktober steht mit der Erste Bank Open dein letzter großer Auftritt in der Wiener Stadthalle bevor. Wie groß ist deine Vorfreude darauf?
Natürlich freue ich mich enorm, aber es wird mir langsam auch bewusst, dass dies mein letztes Turnier sein wird. Auf der einen Seite ist es traurig, dass es tatsächlich zu Ende geht. Auf der anderen Seite freue ich mich aber sehr auf diesen besonderen Moment und auf alles, was danach kommen wird.
Du hast in der Stadthalle 2019 im Endspiel gegen Diego Schwartzman den Titel geholt. Abgesehen von jenem Jahr: Welche besonderen Erinnerungen verbindest Du mit diesem Turnier?
Der Titel 2019 war definitiv mein Highlight, aber ich erinnere mich an jedes einzelne Jahr hier in Wien. Es war eine unglaubliche Reise. Besonders gerne denke ich an das Match gegen Tsonga zurück, als die Halle förmlich explodiert ist. Das war ein magischer Moment, der meine Karriere in eine fantastische Richtung gelenkt hat. Es war das erste Mal, dass ich gespürt habe, dass ich mit den Besten mithalten kann.
Gerade in Wien hast Du auch immer auf die Unterstützung durch die Fans zählen können. Damit ist aber auch eine große Erwartungshaltung verbunden. Wie bist Du mit diesem Druck umgegangen?
Als ich das erste Mal in Wien gespielt habe, war ich noch relativ unbekannt. Die Insider kannten mich zwar, aber die Halle war längst nicht ausverkauft. Im Nachhinein betrachtet war es vielleicht sogar ein Vorteil, weil ich mich Schritt für Schritt an den steigenden Druck und die wachsende Aufmerksamkeit gewöhnen konnte. Als ich dann gegen Tsonga gespielt habe, war die Stimmung einfach unglaublich. Es hat mir zwar Druck gemacht, aber ich habe diesen Moment auch sehr genossen.
Auch dieses Jahr geht es bei Red Bull BassLine wieder heiß her. Was zeichnet dieses Event deiner Meinung nach besonders aus?
Das Event ist immer sehr begehrt, weil viele Top-Stars dabei sind und eine fantastische Show geboten wird. Ein Highlight ist jedes Jahr Mathias Dandois mit seinen unglaublichen BMX-Tricks. Für mich ist es auch immer eine tolle Gelegenheit, die Kollegen aus der Red Bull Familie zu sehen – das sind immer coole Leute.
Gibt es Spielertypen, die für solche Anlässe wie Red Bull BassLine geradezu prädestiniert sind?
Es gibt einige Spieler, die große Chancen haben, besonders jene, die über einen starken Aufschlag verfügen. Aber ich glaube, dass in diesem Format jeder die Chance hat zu gewinnen. Es ist schnell und kurz, macht riesigen Spaß, und auch das Glück spielt eine Rolle.
Musst Du Dein Spiel wegen des kurzen Formats ein wenig adaptieren?
Haha, ich war nie ein Schnellstarter, und das ist bei so einem Format natürlich nicht optimal. Das muss ich definitiv noch anpassen!
Welche einzelnen Elemente von Red Bull BassLine könnte man auch in den regulären Tennisbetrieb integrieren?
Ich finde es cool, dass alles etwas entspannter abläuft. Die Musik ist laut, die Zuschauer dürfen sich bewegen, das entspannt die Atmosphäre und gibt dem Event eine ganz besondere Dynamik.
Wie würdest Du den aktuellen Zustand des professionellen Männertennis beschreiben?
Es hat sich unglaublich viel verändert, besonders die Statur der Spieler. Fast alle sind „Riesen“, die sich dennoch erstaunlich gut bewegen. Es ist beeindruckend, wie Spieler wie Zverev oder Tsitsipas trotz ihrer Größe eine unglaubliche Geschwindigkeit auf den Beinen haben.
Wie wirst Du dem Tennissport auch nach Deiner aktiven Karriere erhalten bleiben?
Ich habe einige Projekte in der Pipeline. In Kitzbühel ist bereits mein erstes Projekt, Thiem Energy, gestartet, wo wir eine große Community aufbauen wollen, die nachhaltigen und leistbaren Strom anbietet. Jeder in Österreich kann dabei mitmachen – egal, ob Privatperson oder Firma, ob mit oder ohne Photovoltaikanlage. 2025 kommt dann noch ein weiteres Herzensprojekt von mir, das momentan noch geheim ist, aber dem Tennis verbunden bleibt. Dabei werde ich meine Erfahrungen und Kenntnisse weitergeben.
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