Erste Bank Open: Stefanos Tsitsipas - Der Erfolgshunger ist noch nicht gestillt
Kein Spieler auf der ATP-Tour bestritt in diesem Jahr mehr Spiele als Stefanos Tsitsipas. Dennoch hat der Grieche noch nicht genug.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
27.10.2022, 10:03 Uhr
von Nikolaus Fink aus der Wiener Stadthalle
Stefanos Tsitsipas war nach seinem Auftaktsieg gegen Dennis Novak sichtlich gelöst - und hatte die Lacher schon zu Beginn der obligatorischen Pressekonferenz auf seiner Seite. Was er an Wien so liebe, war an diesem Mittwochabend die erste Frage an den Griechen. Und Tsitsipas antwortete gewohnt schlagfertig: "Den großen Raum für Pressekonferenzen. Das haben wir sonst nirgendwo auf der Welt. Man kann wirklich sehen, wie sehr man sich hier auf die Interviews der Spieler freut."
Nun mag das rund 2.000 Leute fassende Auditorium für die Journalistenschar doch etwas großzügig ausgefallen sein, Tsitsipas - für seine extrovertierte Art durchaus umstritten - fühlte sich in diesem aber augescheinlich pudelwohl. Und unterstrich seine Liebe für die österreichische Bundeshauptstadt dann doch noch auf ernsthafte Art und Weise, indem er über Mozart, Schnitzel und Fiaker schwärmte.
Tsitsipas auf ATP-500-Ebene noch ohne Titel
Doch in allererster Linie ist Tsitsipas natürlich in Wien, um sportliche Erfolge einzufahren. Auf ATP-500-Ebene ist der Weltranglistenfünfte trotz neun Finalteilnahmen noch ohne Turniersieg, dieses Manko will der 24-Jährige dieser Tage im besten Falle ausmerzen: "Natürlich will ich ein 500er gewinnen. Hier gibt es so viele Punkte zu holen."
Und dann referierte Tsitsipas über Finalniederlagen gegen Dominic Thiem (Peking 2019), Andrey Rublev (Hamburg 2020) und Rafael Nadal (Barcelona 2021). Allesamt Matches, in denen der Grieche Chancen auf den Titel hatte. Aber eben auch allesamt Matches, in denen Tsitsipas letztlich seinen Gegnern den Vortritt lassen musste.
K(l)eine Spur von Müdigkeit
In Wien sind die Chancen für Tsitsipas nun allenfalls noch intakt. Körperlich, so der French-Open-Finalist von 2021, fühle er sich auch nach seinem 77. (!) Match in dieser Saison noch gut. "Natürlich habe ich nicht mehr so viel Energie wie in Australien", lächelte Tsitsipas. "Aber dafür habe ich ja trainiert."
Im Achtelfinale trifft Tsitsipas am Donnerstag auf Borna Coric, der ihm vor wenigen Monaten im Finale des ATP-Masters-1000-Turniers von Cincinnati eine schmerzhafte Niederlage zufügte. Es war für den Weltranglistenfünften eine von vielen bitteren Pleiten in dieser Saison, der auch deshalb noch nicht genug von dieser Saison hat: "Ich bin nach wie vor sehr hungrig."
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Hier das Einzel-Tableau in Wien