Fabio Fognini sorgt für Kopfschütteln in Wimbledon: "Eine Bombe sollte hier explodieren"
Fabio Fognini hat bei seiner Drittrunden-Niederlage in Wimbledon für große Aufregung gesorgt. Der emotionale Italiener kritisierte die Ansetzung seines Matches gegen Tennys Sandgren heftig und redete sich so in Rage, dass er dem All England Lawn Tennis and Croquet Club sogar einen Bombenanschlag wünschte.
von Lukas Zahrer
zuletzt bearbeitet:
06.07.2019, 20:54 Uhr
Nachdem Fognini bereits einen Satz in Rückstand lag, riss Fognini der Geduldsfaden. "Ist es fair, dass wir hier spielen müssen?", fragte er in Richtung seiner Betreuer, und schickte hinterher: "Diese verdammten Engländer. Ich wünschte, eine Bombe würde über diesem Club explodieren."
Der 32-Jährige unterlag nach insgesamt 2:24 Stunden schließlich mit 3:6, 6:7(12), 3:6 und verhalf somit Sandgren zu dessen zweitem Auftritt in der zweiten Woche eines Grand Slams nach dem Viertelfinale bei den Australian Open 2018.
In einer kurzen Pressekonferenz nach der Partie sprachen Fognini mehrere Journalisten auf die Szene in der Partie an. "Das ist eben die Ansetzung, dazu gibt es nichts zu sagen", wollte sich der Sieger von Monte Carlo 2019 zunächst rausreden. "Der Platz war einfach nicht wirklich gut."
Er versuchte nach mehreren Nachfragen, sich zu erklären und entschuldigte sich für seine Wortwahl. "Die meiste Zeit fühlst du dich auf dem Platz einfach frustriert. Ich war nicht glücklich mit meiner heutigen Leistung, vor allem weil ich gute Chancen hatte, die Partie zu gewinnen. Sollte etwas auf dem Platz vorgefallen sein, was jemanden verletzt hat, tut es mir leid. Damit (sich zu entschuldigen, Anm.) habe ich kein Problem. Jetzt konzentriere ich mich aber auf die zweite Hälfte meiner Saison."
Fabio Fognini nach Eklat bei US Open auf Bewährung
Die Szene könnte für Fognini aber vor allem aufgrund eines Vorfalls bei den US Open 2017 weitreichende Folgen haben. Beim Grand Slam in New York beschimpfte er einst die Schiedsrichterin aufs Übelste, wurde mit einer saftigen Geldstrafe sanktioniert und des Areals in Flushing Meadows verwiesen.
Nachdem er im Einzel ohnehin gescheitert war, konnte er in der Doppel-Konkurrenz in der Folge nicht mehr antreten. Das Grand Slam Board, der Rat der vier Major-Turniere, sperrte Fognini daraufhin für zwei Grand Slams, allerdings auf Bewährung für zwei Jahre. Da diese Frist noch nicht verstrichen ist, könnte Fognini nun tatsächlich für die US Open gesperrt werden.