French Open 2021: Finale! Stefanos Tsitsipas schlägt Alexander Zverev in fünf Sätzen
Stefanos Tsitsipas (ATP-Nr. 5) steht erstmals im Endspiel eines Grand-Slam-Turniers. Der Grieche besiegte im Halbfinale der French Open 2021 Alexander Zverev (ATP-Nr. 6) mit 6:3, 6:3, 4:6, 4:6 und 6:3 und trifft am Sonntag entweder auf Novak Djokovic oder Rafael Nadal.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
11.06.2021, 18:52 Uhr
Anfang des zweiten Satzes gab es erstaunliche Neuigkeiten aus der Statistik-Abteilung: 11:1 führte Alexander Zverev da in der Bilanz der direkten Gewinnschläge. Auf der Anzeigetafel allerdings war ein Satzrückstand notiert. Weil die deutsche Nummer eins eben auch in Sachen unerzwungene, ja, leichte Fehler, die Nase klar vorne hatte. Und mit dem Cross-Aufschlag von Tsitsipas in die Vorhand-Seite überhaupt nicht zurecht kam.
Das schien sich in Durchgang zwei zum Besseren zu wenden, Zverev führte schnell mit einem Break, es roch nach dem berühmten Momentum-Swing. Davon wollte Stefanos Tsitsipas aber nichts wissen. Der Grieche ließ als Rückschläger nicht locker, holte sich nicht nur das Re-Break, sondern gleich zwei weitere. Mit 0:2-Sätzen war Zverev schon in das Turnier gestartet, Oscar Otte allerdings bringt nicht die Meriten eines ATP-Weltmeisters und Sieger des ATP-Masters-1000-Turniers in Monte Carlo mit.
Zverev kommt nach 0:2-Satzrückstand zurück
Den dritten Akt eröffnete Zverev dennoch wieder mit einem recht früh Break, Tsitsipas war zwischenzeitlich zwar etwas aggressiver geworden. Über den Ausgang der Punkte bestimmte zumeist aber weiterhin Alexander Zverev. Im Guten wie im Schlechten. Tsitsipas konnte im sechsten Spiel zwei Chancen zum Re-Break nicht nutzen, Zverev nahm Fahrt in Richtung Comeback auf. Nach 2:09 Stunden Spielzeit hatte er jedenfalls erstmals als Satzgewinner angeschrieben.
Und siehe da: Stefanos Tsitsipas zeigte Wirkung, gab zu Beginn des vierten Satzes erneut seinen Aufschlag ab, Zverev transportierte souverän und gab im gesamten Satz nur vier Punkte bei eigenem Service ab.
Zverev nutzt Momentum nicht
Und der Grieche wirkte weiterhin angeknockt, 0:40 stand's direkt zum Auftakt im Entscheidungsdurchgang, aber Tsitsipas drehte das Spiel und zeigte die Faust. Überhaupt wirkte der 22-Jährige wieder frischer, schaffte dann dank einiger Zverev-Aussetzer das Break zum 3:1 und bestätigte souverän bis zum 5:2. Vier Matchbälle bei eigenem Aufschlag wehrte Zverev dann noch teils spektakulär ab, Tsitsipas aber behielt die Nerven beim eigene Service und feierte mit seinem siebten Ass zum Abschluss kurz später seinen größten Erfolg bei einem Major-Turnier.
"Alles, woran ich denken kann, sind meine Wurzeln", sagte Tsitsipas unter Tränen beim On-Court-Interview. "Ich komme aus einem kleinen Ort. Es war mein Traum, hier zu spielen, in solch einem Stadion. Ich hätte nie gedacht, dass es passiert." Das erste Spiel im fünften Satz und die Energie des Publikums habe ihn am Leben gehalten, so Tsitsipas. "Ich dachte immer, dass es die Chance gibt, zurückzukommen."
Und nun: gegen Nadal oder Djokovic
Im Finale wartet am Sonntag in jedem Fall eine monumentale Aufgabe: entweder der Weltranglisten-Erste, Novak Djokovic. Oder aber jener Mann, der vor dem Halbfinal-Freitag eine Matchbilanz von 105:2 in Roland Garros aufzuweisen hatte, garniert mit 13 Titeln: Rafael Nadal.
Hier das Einzel-Tableau in Roland Garros