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French Open: Becker urteilt Zverev ab - und glaubt trotzdem, "dass er weit kommen kann"

Alexander Zverev hätte bei den French Open einiges zu beweisen. Allerdings kämpft er sich gerade durch die erste Krise seiner Karriere, wie auch Boris Becker festgestellt hat.

von SID
zuletzt bearbeitet: 27.05.2019, 18:53 Uhr

Man versteht sich gut: Boris Becker und Alexander Zverev

Das Urteil von Boris Becker über Alexander Zverev fiel in der Wortwahl ziemlich derb aus. Und zwiespältig. "Gerade auf Sand, eigentlich sein stärkster Belag, hat er – um es einmal milde auszudrücken – unter aller Sau gespielt", sagte der dreimalige Wimbledonsieger und Eurosport-Experte zum Auftakt der French Open in Paris. Am Ende seiner sich ein wenig widersprechenden Ausführungen kam Becker dann zu dem Schluss: "Ich glaube, dass Zverev weit kommen kann." Also was nun?

Tatsache ist: Zverev, 22, kämpft sich gerade durch die erste Krise seiner Karriere. Ehe er am Samstag mit einem unbändigem Siegeswillen das kleine 250er in Genf gewann, hatte er sechs Turniere auf Sand gespielt, und nur bei einem war er wenigstens bis zu einem dritten Match gekommen. Auch in Genf war nicht zu übersehen, dass Zverev derzeit Mühe hat, sein Spiel zusammenzusetzen. Seine Leistung schwankt bisweilen von Ballwechsel zu Ballwechsel, ihm fehlt die Konstanz.

Becker über Krise: "Jedem Topspieler schon passiert"

"Natürlich gibt es viele Gründe, warum Sascha in eine kleine Krise geschliddert ist", hat nun auch Becker festgestellt. Aus der Bahn, sagte Zverev, habe ihn neben der Trennung von seiner Freundin und eines krankheitsbedingten Ausfalls von Vater Alexander der Rechtsstreit mit seinem bisherigen Manager Patricio Apey geworfen. Mit dem Turniersieg in Genf, sein elfter insgesamt und zugleich der fünfte auf Sand, hat er sich immerhin bewiesen, dass er allen Widrigkeiten zum Trotz eines auf jeden Fall kann: kämpfen.

Eine Krise, wie Zverev sie nun erlebt, sei "jedem Topspieler schon einmal passiert, auch natürlich mir", merkte Becker an. Bei ihm sei der Durchhänger in seinem dritten Jahr in den Top Ten gekommen, "da wusste ich nicht mehr, ob ich den ersten oder zweiten Aufschlag ins Feld bringen kann. Man stellt sich dann Sinnfragen. Ich war damals 19 oder 20 Jahre alt. Das ist also alles normal auf dem Weg in die absolute Weltspitze." Zverev steht seit November 2017 durchgehend in den Top Fünf der Weltrangliste - und ist ATP-Champion.

Zverev vor Auftakt gegen Millman

Sein Auftaktmatch in Roland Garros bestreitet Zverev am Dienstag gegen den Australier John Millman, nur die Nummer 56 der Weltrangliste - und nicht gerade ein Sandplatzspezialist. Die Auslosung des Hamburgers sei nun "nicht allzu schlimm", kommentierte Becker, warnte jedoch: "Hier geht es über drei Gewinnsätze." Und bei den vier Grand Slams hat Zverev bislang nicht überzeugt. Sein bestes Resultat war im Vorjahr das Viertelfinale in Roland Garros. Das war vor seiner Krise.

Zverev selbst bleibt optimistisch. "Ich weiß", sagte er vor der Anreise nach Paris, "dass ich einer der besten Spieler der Welt sein kann, wenn ich meinen Rhythmus finde." Und diese Woche in Genf "hat mir dabei definitiv geholfen".

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von SID

Montag
27.05.2019, 19:10 Uhr
zuletzt bearbeitet: 27.05.2019, 18:53 Uhr

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