7 Jours bis zur EM
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
02.06.2016, 13:50 Uhr
Am letzten Tag der ausführlichen Dienstreise darf man dann mit dem heimischen Publikum Frieden schließen. Fast. Mit Wettkampfatmosphäre war an diesem Donnerstag auf Suzanne Lenglen schließlich nicht mehr zu rechnen, zumindest nicht mit solcher, die für die beiden wichtigsten Hauptfelder noch von Bedeutung wären. Aber das muss man den Franzosen lassen: wenn´s hart auf hart geht, dann sind immer ein paar Schulklassen zur Hand, Begleitpersonen mit eingeschlossen.
Ohne Kinderanimation wäre es bei Thiem gegen Goffin rechtschaffen leise im eiskalten Rund, aus sicherer Quelle ist zu erfahren, dass die Bedingungen beim diesjährigen Hahnenkammrennen in Kitzbühel weit weniger winterlich waren. Die Jungen und Mädchen zeichnen sich jedenfalls durch bewundernswerte Wetterfestigkeit und parteiische Neutralität aus, kein Witz, wenn die eine Gruppe „David“ skandiert, kontert die andere mit „Dominic“. Und nach dem nächsten Seitenwechsel kann schon wieder alles genau andersrum sein.
Völlig neue Erfahrungen auch in der Journalisten-Kantine, die ein österreichischer Kollege so trefflich als „Mensa“ beschrieben hat. Zum einen scheint der Chef de Cuisine de Jour seinen Gewürzschrank endlich wiedergefunden zu haben, nach elf geschmacklosen Tagen war damit nicht mehr zu rechnen. Und die kostenlose Weinverkostung, die bis zum letzten Jahr alle Veteranen der schreibenden Zunft erfreut hatte, steht nun auch wieder auf dem Programm. Was dem Reporter insofern rechtschaffen Wurst ist, weil er dem Alkohol nicht frönt. Aber es geht schließlich ums Prinzip.
Und weil dann an einem Tag wie diesem halt alle Sterne richtig am Firnament stehen, haben die Herren und Damen von der Metro ihren angekündigten Streik dann doch auf lohnendere Tage verschoben, angeblich soll es hier bald eine größere Fußball-Veranstaltung geben. Die aber wird der Reporter aus gebührender Ferne betrachten wie auch das Verhalten des neu liebgewonnen französischen Publikums in Roland Garros.