French Open: Dominic Thiem - „Sascha Bajin gibt Kiki eine ganz andere Intensität“
Österreichs Nummer eins bereitet sich am heutigen Mittwoch auf seine Zweitrunden-Partie bei den French Open 2019 vor. Und hat wohl auch noch andere Aufgaben.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
29.05.2019, 08:26 Uhr
Von Jens Huiber aus Paris
Das neue, vielleicht permanente, vielleicht aber auch nur provisorische Pressezentrum im Stade Roland Garros bietet im Gegensatz zum Vorgänger viel Beinfreiheit für die arbeitenden Journalisten. Aber auch drei Interviewsäle, die durch mehrere Wände geteilt sind. Kleiner Haken: irgendwann sind während der Bauarbeiten offenbar die Mittel knapp geworden. Die letzten 20 Zentimeter zur Decke fehlen. Was zur Folge hat, dass jedes Wort aus Interview-Raum 1 in Nummer 2 und Nummer 4 ebenso zu hören ist. Und umgekehrt. Wobei den 4er ein sympathisches Sitz-Ensemble aus einem Tisch und vier Stühlen abbildet.
Eben dort hat sich am Dienstagabend die gesamte österreichische Journalisten-Schar versammelt. Und gleich noch ein paar Stühle mitgebracht. Dominic Thiem, der Anlass des Auflaufs, hatte zum halbstündigen Pow-Wow gebeten, vielmehr ist er den Bitten der Reporter nachgekommen, an seinem spielfreien Tag die grundsätzlichen Fragen des Tennislebens zu erläutern. Die da auch wären: die richtige Investitionsstrategie als einkommensstarker Profi-Sportler (keine Angabe, darum kümmert sich die Familie); Mobilität in der Großstadt (nutzt den E-Roller, parkt diesen jedoch unfranzösisch, also richtig); die Pflichtgarderobe am heutigen Mittwoch (Chelsea-Trikot, allerdings nicht in der aktuellen Ausgabe, da passt der Ausrüster nicht in den Sponsoren-Pool).
Nicolas Massu betreibt Video-Studium
Der Mittwoch wird allerdings auch im Zeichen des Tennissports stehen, aktiv wie passiv. Thiem wird sich spielerisch auf Zweitrunden-Gegner Alexander Bublik vorbereiten, das Video-Studium überlässt er allerdings Coach Nicolas Massu. Am Nachmittag dann ist Dominic Thiem dann als Cheerleader zu erwarten - Freundin Kristina Mladenovic trifft auf dem Court Suzanne Lenglen auf Petra Martic. Mit guten Chancen, was auch an ihrem neuen Coach liegt.
„Dass Sascha Bajin etwas kann, das ist kein Geheimnis. Er hat mit jeder Spielerin, mit der er zusammengearbeitet hat, riesige Erfolge gehabt,“ erklärte Thiem also. „Ich merke einen großen Unterschied, weil Kiki einfach viel mehr trainiert. Da sind zwei-, dreistündige Sessions jeden Tag dabei. Und ich glaube auch, dass ihr genau das gefehlt hat. Sie hat auch davor trainiert. Aber es ist halt etwas anderes mit so einem Trainer, der sich auskennt. Und der ihr auch eine ganz andere Intensität gibt.“ Es sei wie Tag und Nacht, wie Mladenovic jetzt im Vergleich zu vorher spiele. Und das, obwohl die Zusammenarbeit mit Bajin erst kurz laufe.
Der Druck auf Kristina Mladenovic sei im Vergleich zu den Vorjahren nicht ganz so groß. „Vor zwei Jahren hat Kiki diese Wahnsinns-Saison gespielt. Jetzt ist es ein bisschen besser, weil sie nicht ganz so auf dem Radar ist. Aber in Rom und Madrid hat sie richtig gut gespielt, auch dank Sascha“, so Thiem weiter.
Mit der Unterstützung wird sich Dominic Thiem in der Spielerinnenbox allerdings im Rahmen des Erlaubten bewegen. Bei seinem Match gegen Tommy Paul habe ihn der Stuhlschiedsrichter darauf hingewiesen, dass er am Rande einer Verwarnung wandle. Weil sich Kiki zu sehr am Spielbetrieb beteilige.