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French Open: Dominic Thiem - „Das Grauen kommen gesehen“

Dominic Thiem wird plangemäß am Donnerstag sein Zweitrunden-Match bei den French Open 2019 bestreiten. Den Dienstag nutzte die österreichische Nummer eins zum Feilen an seiner Form.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 28.05.2019, 19:09 Uhr

Dominic Thiem gönnt sich keine Ruhepause
Dominic Thiem gönnt sich keine Ruhepause

Von Jens Huiber aus Paris

Roger Federer hat beim jüngsten ATP-Finale in London seine Work-Life-Balance in aller Öffentlichkeit dargelegt: Er werde sich nach seinem ersten Match einen Tag Pause gönnen, der Familie den Vorzug vor einer zusätzlichen Trainingseinheit geben. Gut, Federer tat dies nach einer seinen Ansprüchen nach unterirdischen Leistung gegen Kei Nishikori kund. Und der Erfolg gab dem Schweizer ja auch Recht: In der Gruppenphase gewann Federer die folgenden beiden Matches.

Eines davon gegen Dominic Thiem. Der seit Jahren einen anderen Ansatz hinsichtlich der Belastungssteuerung pflegt. Nach dem Match ist ja immer auch vor dem Match. Egal, wann der nächste Auftritt ansteht. Im Fall von Thiem wird dies planmäßig der Donnerstag sein, lediglich das Wetter könnte hierbei Widerspruch einlegen. Vom Federer´schen Theorem der Übungspause hält Thiem also nichts, er hatte sich für den Dienstag um 14 Uhr gleich wieder einen Court gebucht.

Thiem kann Gang zulegen

Zu Beginn hätten seine Schläge nicht die nötige Wucht gehabt, resümierte Thiem nach seinem Auftaktsieg gegen den erstaunlichen Tommy Paul. Ein Problem, mit dem der Österreicher schon in Rom bei seiner Niederlage gegen Fernando Verdasco zu kämpfen hatte. Knackpunkt im Match sei natürlich der gewonnene Tiebreak gewesen, in dem Thiem mit 0:4 zurückgelegen hatte. Was grundsätzlich schlimmer aussähe, als es eigentlich sei.

Im vierten Satz dann allerdings hat Dominic Thiem einen Gang zugelegt, das Match so diktiert, wie man es von Beginn an erwartet hätte. Allerdings, das gab der deutsche Davis-Cup-Kapitän Michael Kohlmann zu bedenken, gegen einen Spieler, der in guter Form angereist war. „Paul hat in letzter Zeit viel gewonnen, da weiß man als Spieler, was funktioniert, und was nicht“, so Kohlmann. „Und da ist es zunächst einmal egal, ob man gegen die Nummer vier oder die 104 spielt.“

Federer übt mit Nishikori

Mit dem erfolgreichen Matchball waren die Herausforderungen auf dem Court Suzanne Lenglen für   Dominic Thiem allerdings noch nicht vorbei. Fabrice Santoro, der alte französische Feingeist, führte das On-Court-Interview mit dem Vorjahresfinalisten, der aus dem Publikum viel Zuspruch erfuhr. Der Erfolge der letzten Jahre wegen, aber natürlich auch aufgrund der Liaison mit Lokalheldin Kristina Mladenovic. Ein paar Worte an die verbliebenen Fans in deren Landessprache waren also angesagt, Thiem kämpfte sich auch durch diese Prüfung, wenn auch noch nicht den eigenen Ansprüchen genügend.

Im kleinen Kreise funktioniere sein Französisch schon ganz ordentlich, erklärte Thiem auf seiner Pressekonferenz. Vor Publikum sei das noch etwas anderes. Zum Glück hätten zu diesem Zeitpunkt schon viele Zuschauer die Tribünen verlassen. „Die haben das Grauen schon kommen gesehen“, schmunzelte Thiem.

Roger Federer genießt in dieser Hinsicht den natürlichen Vorteil des Schweizers. Der Maestro hat am Dienstag die Arbeit ebenfalls wieder aufgenommen. Passenderweise mit Kei Nishikori. Jenem Mann, der ihm im November 2018 für ein paar Stunden die Lust auf Tennis genommen hat.

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von Jens Huiber

Dienstag
28.05.2019, 17:30 Uhr
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