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French Open: Ein Finale fast wie aus dem Nichts - Ashleigh Barty gegen Marketa Vondrousova

Mit diesem Finale hat niemand gerechnet: Ashleigh Barty und Marketa Vondrousova spielen am Samstag ab 15 Uhr um ihren jeweils ersten Grand-Slam-Titel im Einzel.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 08.06.2019, 09:04 Uhr

Was hat Ashleigh Barty im Finale zu bieten?
© Getty Images
Was hat Ashleigh Barty im Finale zu bieten?

Von Jens Huiber aus Paris

Australien, so hat es der Turnierdirektor des ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres, Craig Tiley, vor ein paar Tagen formuliert, sei eines der trockensten Länder der Welt. Gut möglich also, dass Tiley am Freitag um die Mittagszeit erleichtert auf der Tribüne des Court Suzanne Lenglen seinen Platz eingenommen hat: endlich ein bisschen Nässe und Kälte.

Ashleigh Barty, der freudige Anlass des Besuchs Tileys, hat das naturgemäß anders gesehen. Sie wäre mit dem Wetter überhaupt nicht zurecht gekommen, erklärte die 23-Jährige im Interview mit Eurosport nach ihrem Match. Das galt vor allem in der Phase zwischen dem 5:0 im ersten und dem 0:3 im zweiten Satz - jenen Minuten also, in denen Amanda Anisimova wie die vermeintliche Siegerin in diesem Halbfinale aussah. Die 17-jährige US-Amerikanerin hatte furchtbar begonnen (Barty dazu in der Pressekonferenz: „Amanda hat mir ein paar ganz billige Punkte gegeben“), dann ihr Spiel wie gewohnt über die Rückhand stabilisiert - und nach dem Comeback von Barty ihre gesamtes Selbstvertrauen über Bord geworfen.

Barty mit Turniersieg in Miami

Und so kommt es also am heutigen Samstag um 15 Uhr zu einem Finale, das die Buchmacher freuen dürfte: Wer sein Geld auf eine Begegnung zwischen Ashleigh Barty und Marketa Vondrousova gesetzt hatte, der sollte mit Recht für immer ausgesorgt haben. Andererseits war vor allem mit der Tschechin in diesem Endspiel kaum zu rechnen, Barty hatte vor ein paar Wochen immerhin das Turnier in Miami für sich entschieden.

Vondrousova aber hat die Gunst der Stunde genutzt, Anastasija Sevastova vom Court gestoppt, gegen Petra Martic eine herausragende Verteidigungsleistung gezeigt - und am Freitag den Lauf von Johanna Konta beendet. Die 19-jährige Tschechin wird ab Montag an Position 16 der Welt geführt werden, mindestens. Bei einem Finalsieg könnte es sogar bis auf elf hoch gehen.

Gegen Vondrousova erstmals auf Asche

Barty wird der Computer in jedem Fall schon auf Platz drei ausspucken, sollte die Australierin den Sieger-Pokal hochstemmen, dann stünde in den WTA-Charts nur noch Naomi Osaka vor ihr. Die Favoritinnen-Rolle sollte bei Barty liegen - die die bisherigen beiden Matches für sich entschieden hat: 2017 auf Rasen in Birmingham, 2018 auf Hartplatz in Cincinnati. In Roland Garros gibt es für Ashleigh Barty und Marketa Vondrousova also eine Premiere nicht nur in einem Major-Finale, sondern gegeneinander auch auf Asche.

Die Australierin darf übrigens bereits als Grand-Slam-Siegerin firmieren: 2018 holte Barty gemeinsam mit Coco Vandeweghe den Titel bei den US Open. Bei Bedingungen, die sehr nahe an den gewohnten von Melbourne sind. 

von Jens Huiber

Samstag
08.06.2019, 09:20 Uhr
zuletzt bearbeitet: 08.06.2019, 09:04 Uhr