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French Open: Halbfinale - Roger Federer ringt Stan Wawrinka nieder

Roger Federer steht bei seinem ersten Antreten bei den French Open seit 2015 im Halbfinale. Der Schweizer besiegte seinen Landsmann Stan Wawrinka mit 7:6 (4), 4:6, 7:6 (5) und 6:4.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 04.06.2019, 19:04 Uhr

Roger Federer hat mit Stan Wawrinka ein großes Match geliefert
Roger Federer hat mit Stan Wawrinka ein großes Match geliefert

Von Jens Huiber aus Paris

Es ist natürlich richtig, dass sich das Tennisleben von Roger Federer nicht wesentlich an einem Dienstagnachmittag in Paris verändert, unabhängig davon, ob er sein Viertelfinal-Match gegen Stan Wawrinka nun gewinnt oder nicht. Dennoch: Die Lockerheit, mit der Federer seine letzte Trainingseinheit kurz vor Mittag bestreitet, das hat beinahe etwas Erhabenes. Am meisten kommt fast Daniel Troxler ins Schwitzen, der Physiotherapeut, dem der Maestro die Bälle in Wettkampfgeschwindigkeit zuballert. Nicht alle kann Troxler tatsächlich fangen.

Leichtigkeit war in der 26. Begegnung mit Wawrinka dann nur phasenweise zu spüren - Federer bewältigte die erste richtig schwierige Prüfung im Turnier aber dennoch mit 7:6 (4), 4:6, 7:6 (5) und 6:4 . Nun aber wartet mit Rafael Nadal ein Mann, gegen den der 37-jährige Schweizer in Paris noch nie gewonnen hat.

Federer gewinnt im Tiebreak

Satz eins nahm also einen ausgeglichenen Verlauf, Federer war als Rückschläger deutlich näher am Break, hatte immerhin drei Chance dazu. Aber immer nur einzeln, Wawrinka wehrt konzentriert ab. Ein Tiebreak musste die Entscheidung bringen, Federer gab zunächst einen Mini-Break-Vorsprung wieder aus der Hand - gewann aber doch mit 7:4.

Im zweiten Satz dann früh das erste Break - erstaunlicherweise für Wawrinka, der ein 40:15 bei Aufschlag Federer noch zum 2:1 umdrehen konnte. Das reichte dem Champion von 2015 für´s Erste auch: Wawrinka holte sich nach 96 Minuten mit 6:4 den Ausgleich.

Wawrinka wehrt Breakchancen ab

Der dreifache Major-Sieger war nun besser im Match, diktierte immer häufiger von der Grundlinie aus. Und kam im siebten Spiel zum ersten Break in Durchgang drei. Federer schlug umgehend zurück, holte sich nach einer Spielzeit von mehr als zwei Stunden erstmals den Aufschlag Wawrinkas. Und erspielte sich wenige Augenblicke später zwei Satzbälle. Die Wawrinka aber abwehrte. Federer geriet im elften Spiel ebenfalls in Bedrängnis, ging aber nach knapp zehn Minuten und der Abwehr zweier Breakbälle mit 6:5 in Führung.

Aber: wieder Tiebreak. In dem Federer schnell zu einem 5:1-Vorsprung kam, bei 6:5 einen zweiten Aufschlag an die Linie setzte. Wawrinkas Return landete im Netz.

70-minütige Regenunterbrechung

2015 hatten Federer und Wawrinka im selben Stadion und Turnierstadium gegeneinander gespielt, Federer keinen Satz gewonnen, Stan danach sogar das gesamte Event. Im vierten Satz ging Federer nach wie vor verschwenderisch mit seinen Breakchancen um. Wawrinka hielt dem Druck stand, zumal eine Regenfront auf das Stade Roland Garros zusteuerte, die eine Unterbrechung sehr wahrscheinlich machte. Eine dringend nötige Pause für Wawrinka, der noch am Sonntag einen mehr als fünfstündigen Marathon gegen Stefanos Tsitsipas bestritten hatte.

Bei 3:3 verständigten sich beide Spieler kurz mit Oberschiedsrichter Wayne McEwan - und räumten das Feld. Nach der 70-minütigen Unterbrechung gelang es Federer endlich, eine seiner zahlreichen Breakchancen zu nutzen - zum 5:4. Und der Sieger von 2009 servierte nach 3:36 Stunden Spielzeit noch einmal mit viel Mühe aus. Zur ersten Halbfinalteilnahme in Roland Garros seit 2012.

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