French Open: Stan Wawrinka und Grigor Dimitrov von Dunkelheit gestoppt
Stan Wawrinka und Grigor Dimitrov müssen ihr Drittrunden-Match bei den French Open 2019 am Samstag fortsetzen. Zum Zeitpunkt des Abbruchs wegen Dunkelheit lag der Schweizer mit 2:0-Sätzen in Führung.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
31.05.2019, 21:37 Uhr
Von Jens Huiber aus Paris
Nein, diesmal konnte man Sloane Stephens keinen Vorwurf machen. Eher schon Anastasija Sevastova und Elise Mertens. Die hatten sich mehr als drei Stunden lang auf dem Court Suzanne Lenglen bespielt, Roger Federer ließ sich auch ein wenig bitten, und, also gut, auch Sloane Stephens hätte sich gegen Polona Hercog in zwei Sätzen durchsetzen können. Die Fans auf Court 1 indes konnten ihr unvermitteltes Glück kaum fassen: bekamen sie doch kurz nach 19 Uhr noch einen echten Schlager serviert.
Stan Wawrinka gegen Grigor Dimitrov, eigentlich nach dem Stephens-Match angesetzt, mussten den Court wechseln. Dieses Match ist ein Fest für Tennisästheten. Es ist aber auch eine Match-Up zweier Spieler, die sich gut verstehen, in diesem Jahr in Monte Carlo schon zusammen Doppel gespielt haben. Fairness war also Trumpf, Stuhlschiedsrichter Kader Nouni konnte sich im Grunde auf die Ansagen des jeweiligen Spielstandes beschränken.
Verbale Proteste der Fans
Der Schweizer hatte 2015 in Roland Garros gewonnen, seinen bis dahin zweiten Grand-Slam-Erfolg gefeiert. Einer ist seitdem dazu gekommen, 15 Monate später in New York City. Dimitrovs größter Triumph rührt aus dem November 2017, da gewann der Bulgare das ATP Finale in London. Seitdem nicht mehr viel.
Wawrinka begann stark, holte sich gleich den ersten Aufschlag von Dimitrov. Danach wehte der laue Abendwind minutenlange akustische Proteste in Richtung 1er, viele Zuschauer waren mit der Verlegung des Matches nicht einverstanden. Dass der erste Satz in ein Tiebreak ging, goutierten die Zuschauer auf den Tribünen selbstverständlich - nachdem die Angelegenheit aber länger als eine Stunde angedauert hatte, war klar: heute würde dieses Match nicht mehr zu Ende gespielt werden. Ach, ja: Wawrinka holte sich die Kurzentscheidung mit 7:5. Weil ein Rückhandball von Dimitrov vom Netzband zurück ins Feld des Bulgaren sprang.
Mitte des zweiten Durchgangs rollte die Welle zum wiederholten Male über die Tribüne in der Arena, Stan Wawrinka bedankte sich mit artigem Applaus. Das Niveau des Matches hatte etwas nachgelassen, nicht aber die Spannung. Wawrinka wackelte im elften Spiel ganz leicht als Aufschläger, mit seinem 34. Gewinnschlag stellte der Schweizer dennoch auf 6:5. Wieder musste ein Tiebreak entscheiden, wieder hatte Wawrinka die Nase vorne, diesmal mit 7:4. Um 21:25 Uhr war dann aber endgültig Schicht im Schacht. Fortsetzung am Samstag.