French Open: Wawrinka ringt Tsitsipas nieder
Stan Wawrinka hat sich in einem hart umkämpften Achtelfinale gegen Stefanos Tsitsipas in fünf Sätzen mit 7:6(6), 5:7, 6:4, 3:6, 8:6 durchgesetzt.
von Robert M. Frank
zuletzt bearbeitet:
02.06.2019, 20:18 Uhr
Stan Wawrinka (ATP 28) präsentiert sich bei den French Open weiterhin in guter Form. Der Roland Garros-Sieger von 2015 zeigte sich wie in den Runden zuvor auch im Achtelfinale gegen den beim Grandslam in Paris an Nummer vier gesetzten Stefanos Tsitsipas (ATP 6) in einer guten Verfassung. Im hart umkämpften Fünfsatz-Match war der 34-jährige Schweizer gegen den Jungstar aus Griechenland mit 7:6(6), 5:7, 6:4, 3:6, 8:6 nach einer Spieldauer von fünf Stunden und neun Minuten erfolgreich.
Im ersten Satz schenkten sich auf dem Court Suzanne-Lenglen beide Kontrahenten nichts. Bis zum 6:6 blieb die Partie ohne ein Break. Lediglich der Schweizer musste beim Stand von 2:2 einmal eine Breakchance von Tsitsipas abwehren, ansonsten blieben die Aufschlagsspiele jeweils eine klare Angelegenheit für den Servierenden. Im Tiebreak wechselte die Führung fünf Mal. Der glücklichere Sieger war am Ende Wawrinka, der nach einem vergebenen Satzball des Griechen den Sack zumachte.
Umkämpfter zweiter Satz mit drei Breaks
Im zweiten Durchgang wurden die Aufschlagspiele umkämpfter. Zunächst glückte Tsitsipas das Break zum zwischenzeitlichen 2:0, das Wawrinka wenig später mit einem Rebreak zum 2:3 aus seiner Sicht wieder ausglich. Das gleiche Spielchen dann am Ende des Satzes: Tsitsipas nahm Wawrinka zunächst den Aufschlag zum 5:3 ab. Der Schweizer antwortete postwendend mit dem Rebreak. Beim Stand von 4:5 wehrte Wawrinka in einer langen Rally mit mehreren Schmetterbällen Wawrinkas und starken Abwehraktionen Tsitsipas den ersten Satzball noch ab. In seinem nächsten Aufschlagspiel konnte sich der 34-Jährige dem immer stärker werdenden Tsitsipas dann nicht mehr wehren und verlor den Service zum 5:7.
Im dritten Satz gelang zunächst dem Schweizer das erste Break zum 4:3. Diesen Vorsprung gab der 16malige ATP-Turniersieger dann gegen den teilweise konditionell nicht mehr ganz so frisch wirkenden Tsitsipas auch bis zum Schluss nicht mehr her.
Im vierten Durchgang drehte sich das Spiel dann wieder zugunsten des 20-jährigen Griechen, der wieder neue Kraft schöpfte. Tsitsipas gelang das frühe Break zum 2:0. Wawrinka gelang zwar in Folge ein Rebreak zum zwischenzeitlichen 2:3, doch Tsitsipas antwortete postwendend und nahm Wawrinka das zweite Mal den Service ab. Das reichte am Ende zu einem 6:3.
Der fünfte Satz erwies sich dann als ein richtiger Krimi. Nachdem Wawrinka stets mit seinem Aufschlag vorgelegt hatte, brachte Tsitsipas stets seinen eigenen Service durch. So musste das Match nach über fünf Stunden Spieldauer beim Stand von 6:6 in die Verlängerung gehen. Nachdem sich Tsitsipas zu viele Fehler leistete, kam Wawrinka zu seinem ersten Matchball, den der Schweizer mit einem Rückhand-Slice longline zum 8:6 gleich nutzte.
Im Viertelfinale geht es für Wawrinka gegen seinen Landsmann und Freund Roger Federer. Der dreimalige Grandslam-Sieger Wawrinka trifft das 26. Mal auf den aktuellen Weltranglisten-Dritten. Dreimal war Wawrinka bisher ein Erfolg gegen den langjährigen Führenden in der ATP-Weltrangliste gelungen. Zuletzt glückte dies Wawrinka vor vier Jahren. Damals an gleicher Stelle bei Roland Garros gewann Wawrinka im Viertelfinale gegen Federer in drei Sätzen mit 6:4, 6:3, 7:6(4).