Fritz, Zverev, Swiatek - Home, Sweet Home!
Der gestrige Sonntag war einer für die Lokalmatadore und Gastgeberinnen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
31.07.2023, 10:17 Uhr
Manchmal kann der Erwartungsdruck in der Heimat so große sein, dass man - eigenem Bekunden nach - daran zerbricht (so wie bei Alexander Zverev in der jüngeren Vergangenheit in München). Und manchmal kann einen das heimische Publikum zum Sieg tragen (so wie bei Alexander Zverev in der vergangenen Woche in Hamburg). Und so schicken sich Woche für Woche mal mehr, mal weniger Spieler und Spielerinnen an, zuhause voll durchzustarten. Aktuell in Kitzbühel vier Österreicher und in Washington gefühlt zehnmal so viele US-AmerikanerInnen.
Dass aber gleich an drei verschiedenen Spielorten die heimischen Farben dermaßen aufblühen wie am gestrigen Sonntag, hat Seltenheitswert. Zumal man nicht vergessen darf, dass neben Zverev ja auch Kevin Krawietz und Tim Pütz am Rothenbaum den Titel davongetragen haben.
In Warschau wiederum hat Iga Swiatek die Scharte der Finalniederlage vom vergangenen Jahr gegen Caroline Garcia mit einem überlegenen Sieg gegen Laura Siegemund wider ausgemerzt. Wie Zverev in ihrer Geburtsstadt.
Fritz mit zweitem Heimsieg 2023
Was der einzige Unterschied zu Taylor Fritz, dem dritten Heim-Einzel-Champions der vergangenen Woche ist. Denn Fritz ist in Kalifornien geboren, da wäre das Turnier in Indian Wells (das er schon gewonnen hat) am ehesten als Heimspiel zu bezeichnen. Aber auch den Titel in Atlanta hat Fritz sicherlich gerne mitgenommen, und zwar mit einem 7:5, 6:7 (5) und 6:4 gegen Überraschungsmann Aleksandar Vukic aus Australien. Es war der zweite Titel in den USA für Fritz in diesem Jahr, auch in Delray Beach konnte er schon jubeln.
In Sachen Druck muss der immer noch erst 25-Jährige aber deutlich mehr aushalten als Alexander Zverev oder Iga Swiatek: Denn das wichtigste Turnier für Fritz und die US-Fans startet in wenigen Wochen in Flushing Meadows. Und ein Major zuhause zu gewinnen, daran sind in den letzten Jahren fast alle Profis aus Australien (Ausnahme: Ashleigh Barty), Frankreich, Großbritannien (Andy Murrays letzter Sieg in Wimbledon ist auch schon lange her) und den USA (Sloane Stephens war 2017 so frei) gescheitert.