Gael Monfils: "Es ist mein Traum, ein Grand Slam zu gewinnen"

Er ist einer der positiven Überraschungen der Saison 2020: Gael Monfils präsentierte sich in dieser Saison in äußerster Spiellaune und holte sich bereits zwei Titel. Im Gespräch mit der ATP verrät er nun, was seine ganz großen Ziele sind und wieso er im Training mit seiner Lebensgefährtin Elina Svitolina am ernstesten agiert. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 20.03.2020, 13:26 Uhr

Gael Monfils hat 2020 bereits zwei Titel eingeheimst - jetzt sollen die ganz großen folgen.
Gael Monfils hat 2020 bereits zwei Titel eingeheimst - jetzt sollen die ganz großen folgen.

Auf der einen Seite gibt es viele Spieler wie Gael Monfils, auf der anderen Seite aber ist Gael Monfils ein Unikat. Diese Aussage bedarf einer Erklärung. Zum ersten Teil: Es gibt viele Spieler, die sich über viele Jahre an der Weltspitze halten, den Sprung nach ganz oben aber eine Karriere lang nicht schaffen sollen. Zum zweiten Teil: Sieht man Gael Monfils auf dem Platz, so ist schnell klar, dass es niemanden gibt, der diesen Spielstil kopieren kann. Gael Monfils ist ein Athlet, in manchen Ralleys möchte man behaupten, der Franzose wäre in einem Leichtathletikteam besser aufgehoben als auf einem Tennisplatz, nur um im nächsten Augenblick eines Bessern belehrt zu werden, wenn der Franzose seinem Gegner eine 190-km/h-Vorhand um die Ohren haut.

Gael Monfils ist außerdem ein Showman, ein Mann mit dem Händchen für ganz besondere Gustostückerl auf dem Tennisplatz. Kaum eine Zusammenstellung der kuriosesten und schönsten Schläge einer ATP-Saison kommt ohne einen Clip des Franzosen aus - und das vollkommen zurecht. Was jedenfalls nach einer äußerst unterhaltsamen Art, Tennis zu spielen, klingt (und es auch ist), birgt natürlich die Gefahr, nicht immer mit den ganz großen Erfolgen einherzugehen. Ein Schicksal, das auch Gael Monfils nicht verschont blieb. So stand der Franzose zwar schon in drei ATP-Masters-1000-Finals, ein Titel dieser Kategorie fehlt jedoch weiterhin in seiner Trophäensammlung. Und auch bei Grand Slams ging Monfils bisher leer aus, obwohl ihm nach seinem Halbfinaleinzug in Roland Garros 2008 eine strahlende Zukunft prophezeit wurde. 

Mit seinen 33 Jahren gehört Gael Monfils nun bereits zu den betagteren Spielern auf der ATP-Tour, sein Durst nach Erfolgen scheint darunter aber keineswegs gelitten zu haben, wie Monfils der ATP verrät: "Es ist ein Traum, ein Grand Slam zu gewinnen, und unter den Top 5 zu sein ist ein Ziel, auch wenn es nur für eine Woche ist. So viele Spieler haben das Potenzial, aber sie kämpfen wie ich... Ich hoffe, dass ich eines Tages die Gelegenheit dazu haben werde." Die Ambitionen, diese Ziele zu erreichen, zeigte Monfils bislang in dieser Saison auch auf dem Platz. In Rotterdam und Marseille holte der 33-Jährige den Titel, lediglich Novak Djokovic (zwei Mal) und Angstgegner Dominic Thiem konnten den Franzosen in dieser Spielzeit besiegen. 

Monfils: "Bekommt nichts geschenkt"

Erfolge, wie das Gewinnen eines Grand Slams, sind Produkte jahrelanger harter Arbeit, davon ist Monfils überzeugt. Er weiß, was es braucht, um im Tennis erfolgreich zu sein: "Man bekommt nichts geschenkt, es hat nichts mit Talent zu tun, es geht um Arbeit. Du arbeitest härter als alle anderen. Ich bin jetzt hier, weil ich hart gearbeitet habe, meine Eltern haben hart gearbeitet und sehr hart gekämpft, um mir die Möglichkeit zu geben, eines Tages Tennis auf höchstem Niveau zu spielen", konstatiert der Franzose. Sowohl mental als auch physisch sei hartes Training unerlässlich, so Monfils. 

Auch im Privatleben läuft es für Gael Monfils derzeit nach Wunsch. Seit nunmehr 18 Monaten ist der Franzose mit der Nummer fünf der WTA-Weltrangliste, Elina Svitolina, liiert. Es sei wunderbar, die gleichen Ziele und Motivationen zu teilen, erzählt Monfils. "Es ist ein sehr individueller, egoistischer Sport, und die meiste Zeit sind wir allein, aber wir schätzen die Zeit, die wir zusammen haben: zu Hause oder bei Turnieren." Ab und an kann es dann auch vorkommen, dass das Pärchen zusammen auf dem Trainingsplatz steht, Einheiten in denen sich der aktuelle Weltranglisten-Neunte besonders ins Zeug legt: "Ich hoffe, ich kann ihr helfen, und wenn wir zusammen trainieren, dann lachen wir. Vielleicht bin ich ernster, wenn ich mit ihr trainiere, denn ich möchte Elina helfen, ihre Ziele zu erreichen", so der 33-Jährige. Und wer, wenn nicht  Gael Monfils weiß hart für das Erreichen seiner Ziele zu arbeiten.

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von Michael Rothschädl

Freitag
20.03.2020, 14:15 Uhr
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