Generali Open 2023: Dominic Thiem und die spezielle Kitzbüheler Energie
Dominic Thiem spielt heute um seinen dritten Finaleinzug bei Generali Open in Kitzbühel (ab ca. 14 Uhr live im TV und Livestream bei ServusTV und in unserem Liveticker). Das Publikum wird wieder eine besondere Rolle spielen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
04.08.2023, 08:12 Uhr
Die gute, alte Regel „No cheering in the press box“ wurde am Donnerstagabend im Medienbereich des Kitzbüheler Tennisclubs kurz außer Kraft gesetzt. Dominic Thiem hatte gerade die Stufen aus dem Kellergeschoss überwunden (die letzte sportliche Herausforderung des Tages), da brandete kurz Applaus für den Lokalmatador auf, dem nach dem Erfolg gegen Arthur Rinderknech nur noch zwei Siege zum zweiten Triumph am Fuße des Kitzbüheler Horns nach 2019 fehlen.
Thiem hatte erneut ein Match nach verlorenem ersten Satz gedreht, das Publikum hat dabei wieder eine entscheidende Rolle gespielt. Auf die Frage, ob dasselbe Match an einem anderen Austragungsort - etwa in Umag - ein anderes Ergebnis gezeitigt hätte, konnte Dominic Thiem nicht abschlägig beantworten.
Spezielle Energie von den Rängen
Nun ist es auf der einen Seite natürlich so, dass die allermeisten der Ticketbesitzer wegen der heimischen Heroen, allen voran natürlich immer noch Dominic Thiem. Und dennoch ist es faszinierend, wie dann an einem regnerischen Tag, der um 11 Uhr mit dem ersten Einzel begonnen hat, nach neun Stunden Spielbetrieb eben doch alle Plätze besetzt sind. Und wie sich dann eine Energie entwickelt, die vielleicht sogar einzigartig auf der ATP-Tour ist. Wer sich die Frage stellt, ob es denn wirklich Sandplatz-Turniere wie Kitzbühel zwischen Wimbledon und dem Beginn der Hartplatzsaison braucht, dem sei dringend der Besuch im Tiroler Unterland empfohlen. Die kurze wie auch lange Antwort wird nämlich „ja“ sein.
Thiem zum dritten Mal gegen Djere
Nun, gut. So viel zum Atmosphärischen. Sportlich geht es für Dominic Thiem heute im dritten Match nach 11 Uhr (live bei ServusTV und in unserem Ticker) gegen Laslo Djere. Es sollte nicht ganz so spät werden wie etwa am Dienstag, andererseits: Die Prognose für den Halbfinal-Freitag lädt jetzt auch nicht zum Hamsterkauf von Sonnencreme im lokalen Drogeriemarkt ein.
Thiem und Djere haben zweimal gegeneinander gespielt, die Bilanz ist ausgeglichen. 2019 in Rio de Janeiro hat der Serbe gewonnen, dreieinhalb Jahre später Thiem in Tel Aviv. Sein Gegner habe in erster Linie keine offensichtlichen Schwächen, erklärte Thiem auf Nachfrage. Und wenn man ihn spielen lasse, dann könne er offensiv richtig andrücken. Genau das möchte auch Dominic Thiem machen. An einer eventuell fehlenden Energie von den Tribünen aus wird es nicht scheitern.
Hier das Einzel-Tableau in Kitzbühel