Generali Open: Dominic Thiem siegt in Kitzbühel - 26 Jahre nach Thomas Muster
Dominic Thiem hat als erster Österreicher nach Thomas Muster die Generali Open in Kitzbühel gewonnen. Der Niederösterreicher besiegte im Endspiel des ATP-Tour-250-Turniers Albert Ramos-Vinolas aus Spanien.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
03.08.2019, 18:51 Uhr
Von Jens Huiber aus Kitzbühel
Volles Haus, natürlich. Und unter den mehr als 5.600 Fans auch noch die beiden Triumphatoren der Speed-Bewerbe auf der Streif 2019, Dominik Paris und Josef Ferstl. Was sollte da noch schiefgehen für Dominic Thiem? Nun, zum einen gestaltete sich das Wetter schwierig. Und dann war da ja auch noch Albert Ramos-Vinolas, der gerne den zweiten Titel innerhalb von sieben Tagen geholt hätte. Am Sonntag hatte Ramos-Vinolas in Gstaad gesiegt.
Daraus wurde nichts: Dominic Thiem krönte sich nach etwas fahriger Anfangsphase, einer längeren Regenpause und einem 7:6 (0) und 6:1 zum Kitzbühel-Champion 2019. Für den Niederösterreicher war es der 14. Erfolg auf der ATP-Tour, der dritte nach Indian Wells und Barcelona in diesem Jahr.
Ramos-Vinolas beginnt stark
Thiem schien einen Start nach Maß zu erwischen, erspielte sich gleich im ersten Game zwei Breakchancen. Konnte diese aber nicht nutzen und musste für den Ausgleich zum 2:2 gehörig fighten. Ramos-Vinolas jedenfalls war über weite Strecken des ersten Satzes besser im Spiel, die Regenunterbrechung beim Stand von 5:4 für den Spanier kam eher Thiem zupass.
Nach einer 69-minütigen Pause ging es weiter, bis zum Tiebreak ausgeglichen. Dieses holte sich Thiem ohne Gegenpunkt - weil der Spanier plötzlich extrem fehleranfällig agierte.
Thiem im zweiten Satz souverän
Das erste Break des gesamten Endspiels gab es zu Beginn von Satz zwei: Ramos-Vinolas konnte seinen Rhythmus aus der Anfangsphase nicht mehr wiederfinden, gab seinen Aufschlag zum 0:2 ab. Thiem blieb konzentriert, spielte nun aber auch mit mehr Flugbahn als noch im ersten Satz. Und überzeugte nun vor allem als Aufschläger - Ramos-Vinolas blieb bis zum Schluss nur noch eine Chance zum Comeback. Thiem wehrte den Breakball des Spaniers ab, verwertete nach 98 Minuten Spielzeit seinen ersten Matchball.
Ein Kindheitstraum sei für ihn in Erfüllung gegangen, erklärte Thiem unmittelbar nach Spielende auf dem Center Court. Und nahm dann aus den Händen der Veranstalter die Siegertrophäe, eine goldene Gams, in Empfang. Vor 20 Jahren sei er erstmals auf diesem Platz gestanden, er habe in Kitzbühel sein erstes ATP-Match gespielt, auch sein erstes Finale - es sei wohl Schicksal, dass er ausgerechnet hier nun einen so großen Erfolg feiere.
Mit seinem ersten Sieg auf österreichischem Boden beendete Dominic Thiem damit eine 26-jährige Durststrecke in Kitzbühel: Hier hatte zuletzt Thomas Muster gewonnen, 1993. An einem Montag. Und zu einer Zeit, als das Endspiel noch über drei Gewinnsätze ging. Diese Aufgabe hat Thiem erst wieder in ein paar Wochen vor sich - bei den US Open in New York City.