Generali Race to Kitzbühel: Zu Gast im wunderschönen Ländle

Während im Osten Österreichs am kommenden Wochenende mit dem sechsten und letzten Qualiturnier im burgenländischen Neudörfl die Generali Race to Kitzbühel Vorausscheidung zu Ende geht, stecken die Hobbytennisspieler im Westen des Landes mitten in der heißen Phase der Qualifikation zum exklusivsten und bedeutendsten Hobbytennis-Events Europas.

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 05.07.2022, 17:38 Uhr

© privat/Claus Lippert

Der Vorarlberger Traditionsclub TC Dornbirn mit dem erfahrenen Turnierdirektor Rudolf Bildstein war am vergangenen Wochenende Gastgeber der zweiten Station zum Generali Race to Kitzbühel in der Westregion, die nach einem großteils sonnigen Weekend viele glückliche Hobbyspieler und einen großen Gewinner hervorgebracht hat.

Tamira Paszek und Julia Grabher - der Stolz des TC Dornbirn

"Die Kalendermacher schrieben das Jahr 1925, als ganz Europa am Nachkriegshungertuch nagte, und einigen Dornbirnern nichts besseres einfiel, als sich gegenseitig mit einem Holzgerät einen Ball über ein aufgespanntes Netz nachzuschießen". So beginnt die Geschichte des wohl populärsten und erfolgreichsten Tennisclubs jenseits des Arlbergs in der rund 50.000 Einwohner großen Stadt Dornbirn. Auf zehn prächtig gelegenen Sandplätzen mit viele weiteren infrastrukturellen Anehmlichkeiten wächst und gedeiht das Ländle-Tennis hier besonders gut. Über 400 Mitglieder zählt der Vorzeigeverein Vorarlbergs, der besonders stolz auf seine beiden größten Töchter ist.

Tamira Paszek, in den Jahren 2011 und 2012 Viertelfinalistin in Wimbledon und Österreichs aktuelle Nummer 1 Julia Grabher, die sich am vergangenen Sonntag am anderen Ende des Landes zur frischgebackenen rot-weiß-roten Staatsmeisterin kürte, sind die Aushängeschilder des TC Dornbirn, der sich in der Vergangenheit auch als Ausrichter von Tennisturnieren einen Namen machen konnte. Da lag es auf der Hand, dass Österreichs wichtigstes Breitensport-Tennis-Event im vorderen Bregenzer Wald Halt macht.

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Sebastian Staudacher erster Kitzbühel-Fixstarter der Region West

In den erfahrenen Händen von Rudolf Bildstein lag daher nach dem gelungenen West-Auftakt am Wallersee in Salzburg das zweite Qualiturnier zur West-Region im Generali Race to Kitzbühel 2022. Wie gehabt ging es in sechs ITN-Kategorien um türkis schimmerndes Kristall für die Sieger, vorallem aber um die ganz wichtigen und heiß begehrten Punkte für das Race in Richtung Gamsstadt. Denn, und das gilt auch für die Freunde des gepflegten Tennissport westlich der Salzach, es qualifizieren sich nur die Top 4 jeder der sechs angebotenen ITN-Kategorien. Und ein Spieler ist bereits zur Halbzeit des westösterreichischen Wettlaufs nach Kitzbühel völlig sorgenfrei was die Qualifikation für das am 28. Juli startende Finalturnier in Going am Wilden Kaiser betrifft.

Sein Name ist Sebastian Staudacher, ein 17jähriger Teenager aus Innsbruck, der nach seinem Auftaktsieg in der ITN Kategorie 5,0 in Salzburg auch den Titel aus dem Ländle entführte, und mit dem Punktemaximum von 20 Zählern vor seinen beiden Heimspielen in Tirol (Kolsass & Going) das Race überlegen anführt. Im Endspiel schlug Staudacher übrigens mit dem Hohenemser Dragan Vrebac einen guten alten Bekannten der HTT.

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Fabrice Schilling holt Turniersieg für die Schweiz

Ansonsten setzte es beim Heimturnier der "Dorabirar" durchwegs heimische Siege. Im 6,0er-Bewerb blieb Jovica Rajic vom TC Hard ohne Satzverlust, genauso wie Ingemar Breuss im 7,0er-Turnier, womit die +40 Generation mit zwei Turniersiegen ein starkes Lebenszeichen von sich gab. Im 8,0er-Bewerb hatte der 34jährige Matthias Gehrer im Halbfinale beim hauchdünnen 10:8 Erfolg im Match-Tiebreak gegen seinen Clubkollegen vom TC Hard Benjamin Gmeiner eine kritische Situation zu überstehen, ehe er im Finale gegen Lukas Bucher vom TC Vorderland wieder in zwei klaren Sätzen sein Können präsentierte, und 10 Punkte fürs Race sicher stellte.

Im 9er-Bewerb ging der Titel in die benachbarte Schweiz. Fabrice Schilling spielte eine großartige Vorrunde, krallte sich mit drei Siegen ohne Satzverlust den Gruppensieg und sein Finalticket. Im Endspiel rang der 28jährige dann Super-Oldie Gerd Gfrerer vom TC Altenstadt in einer dramatischen und spannenden Schlussphase mit 11:9 nieder. Der 65jährige durfte sich aber über eine Silbermedaille und 8 Punkte für das Race nach einem sensationell gespielten Wochenende freuen.

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Nicolas Fürschuß: Auf den Spuren seines erfolgreichen Bruders

Fürschuss oder Fürschuß? Egal, Fürschus(ß) da war doch was? Richtig, Tobias Fürschuss war der große Held der letztjährigen Generali Race to Kitzbühel Ausgabe und am Ende einer unglaublich spannenden Tennisreise im Tiroler Unterland jener Mann, der den Cupra Formentor aus dem Kitzbüheler Tennisstadion am Kapserfeld entführte, und als erster Vorarlberger den Titel beim Generali Race to Kitzbühel über den Arlberg "heim" brachte. Da Tobi 2022 aufgrund eines neuen ITN-Reglements nicht mehr spielberichtigt ist, machen sich dieser Tage einfach seine Familienmitglieder auf, es dem Vorjahres-Champion gleich zu tun.

Nötig dazu ist aber zunächst einmal die Qualifikation, und da musste Papa Thomas Fürschuss mit dem Viertelfinal-Aus im 5,0er-Bewerb gegen Dragan Vrebac einen ersten Rückschlag hinehmen. Ganz anders, und im gewohnt siegreichen Fürschuss-Modus agierte der Bruder des amtierenden Generali Race to Kitzbühel Champions namens Nicolas Fürschuß. Der 20jährige sicherte sich den 4,0 Bewerb, und ist damit schon nach dem ersten Quali-Auftritt in die Fußstapfen seines berühmten Bruders getreten. Mal sehen, ob er im Fürschuss-Style bis zum Ende durchziehen, und Hard zur Cupra-Metropole machen kann.

von Claus Lippert

Dienstag
05.07.2022, 17:26 Uhr
zuletzt bearbeitet: 05.07.2022, 17:38 Uhr