Genie Bouchard: „Muss nicht mehr täglich Fotos von meinem Hintern posten“
Eugenie Bouchard will es aktuell tennismäßig noch mal wissen – in anderer Hinsicht ihre Aktivitäten jedoch etwas zurückfahren.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
15.08.2020, 15:45 Uhr
Genie Bouchard hat in Prag zwar den Sprung ins Halbfinale verpasst, dennoch kann sie die tschechische Hauptstadt erhobenen Hauptes verlassen. Zwei Siege waren drin in dieser Woche, bei denen sie teils gutes Tennis zeigte - und das nach dem so misslungenen Jahr 2019, in dem sie zeitweise 13 Niederlagen am Stück einstecken hat müssen und aus den Top 300 geflogen war.
Woran's liegt? Bereits vor ihrem Start in Prag hatten einige Zeichen auf einen erneuten Angriff der Kanadierin auf die Weltspitze hingedeutet, wie die Verpflichtung ihrer neuen Trainerin Rennae Stubbs. Oder die Zusammenarbeit mit dem Ex-Agassi-Fitnesscoach Gil Reyes - wegen dem sie ihren Wohnsitz sogar zeitweise wechselte. „Ich bin quasi im Oktober wegen ihm nach Las Vegas gezogen. Er ist der beste Krafttrainer der Welt. Der körperliche Aspekt meines Spiels musste sich verbessern“, erklärte Bouchard im aktuellen Podcast des US-Magazins tennis.com.
Ohnehin habe sie während der Corona-Auszeit hart an sich gearbeitet. „Ich hätte entweder auf der Couch liegen und fett werden können – oder trainieren. Das habe ich gemacht“, so die ehemalige Weltranglisten-Fünfte.
Social Media als Teil der Sponsoring-Deals
Wer an Genie Bouchard denkt, hat jedoch nicht nur Tennisfotos im Kopf. Bouchard ist bekannt dafür, Instagram und Co. mit hübschen Fotos zu befüllen. Anfänglich ohne Hintergedanken. „Als ich gut gespielt habe, ging es auch mit den sozialen Medien so richtig los. Dabei habe ich damals nur das gemacht, was andere 20-Jährige auch gemacht haben. Nur dass meine Sachen von viel mehr Leuten geschaut wurden als die meiner Freunde. Ich war nur ich selbst.“
Mittlerweile gehe es jedoch auch um Deals in Sachen Sponsoring. „Die erste Frage, die Firmen stellen, ist: Viele viele Follower hast du? In allen Verträgen steht drin, wie häufig was gepostet werden muss.“
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Keine Bouchard-Bikini-Bilder mehr? „Vielleicht werde ich älter“
Sie habe in Sachen Social Media mittlerweile „das gesamte Spektrum“ mitgenommen. „Als es gut lief, haben einen die Leute geliebt. Wenn es schlecht lief, haben sie einen gehasst. Das nervt natürlich.“ Zumal viele glauben würden, Social Media sei eine exakte Darstellung des echten Lebens. „Ich kann acht Stunden joggen gehen und danach zum Abendessen. Wenn ich davon dann ein Foto poste, denken die Leute, ich hätte nur gegessen.“ Sie habe sich zeitweise immer mehr Gedanken gemacht, sollte sie nun etwas posten oder besser doch nicht? „Mittlerweile ist es mir egal.“
Eine Sache versuche sie aber: „Ich will davon wegkommen, Bikini-Bilder zu posten. Ehrlich! Ich versuche mein Bestes“, so Bouchard, die für diese Absicht auch einen weiteren Gedanken mitnimmt. „Vielleicht werde ich auch nur älter. Da muss ich nicht mehr täglich Fotos von meinem Hintern posten.“