Henman über Raducanu: „Sie ist zu gut, um keine Matches zu gewinnen“

Nach ihrer verletzungsbedingten Pause stehen die Zeichen bei Emma Raducanu wieder leicht auf Rückkehr. Der ehemalige britische Top-Spieler Tim Henman zeigt sich optimistisch, mahnt aber Geduld an.

von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet: 10.08.2024, 10:30 Uhr

Nach Meinung von Tim Henman hat Emma Raducanu noch Großes im Köcher.
© Getty Images
Nach Meinung von Tim Henman hat Emma Raducanu noch Großes im Köcher.

Etwas Resthoffnung gab es bei den britischen Tennisfans, als Emma Raducanu Anfang des Monats ihre ersten Gehversuche auf dem Court nach ihrer Verletzungspause postete, dass die 20-jährige ihr Comeback ausgerechnet an der Stätte ihres größten Erfolgs geben könnte. 2021 setzte die aktuelle Nr. 152 der Welt zu ihrem Sensationslauf an und krönte sich aus der Qualifikation heraus zur Titelträgerin, ein einmaliger Coup in der Tennis-Geschichte.

Nach ihrem Erstrundenaus gegen die Lettin Jelena Ostapenko beim Porsche Cup in Stuttgart, wo sie für den Titelsponsor auch als Markenbotschafterin fungiert, musste sich Raducanu Operationen an beiden Handgelenken und am Knöchel unterziehen und strebt aktuell eine Rückkehr zum Hartplatz-Swing in Asien an.

Große Bedeutung sieht der viermalige Wimbledon-Halbfinalist Tim Henman in einer konstanten Turnierauslastung für die junge Landsfrau: „Es ist wichtig, sich während der ganzen Saison fit zu halten. Wenn sie nächstes Jahr 22, 23 Turniere spielt, wäre das großartig.“

Prirität sieht der 48-jährige Brite in einer ausgewogenen Vorbereitung im Rest des Jahres, um die körperliche Belastung aufzubauen. „Niemand als Profisportler mag es, verletzt zu sein. Trotzdem denke ich, dass dies eine großartige Gelegenheit war und sein wird, um eine perfekte Grundlage zu schaffen für eine wettbewerbsfähige Form.“

Die ausbleibenden Top-Resultate nach ihrem großen Coup in New York begründet die ehemalige Nr. 1 Großbritanniens mit den zahlreichen Unterbrechungen: „Sie hatte einfach nicht die Gelegenheit, ausgedehnte Phasen des körperlichen Trainings zu absolvieren. Neben Verletzungen gab es auch noch Pausen aufgrund von Covid, die ein gefestigtes körperliches Fundament verhinderten.“

Perspektivisch sieht Henman die gebürtige Kanadierin über die Top 100 auch bald in den Kreis der 50 besten Spielerinnen einziehen: „Ich bin sehr positiv und optimistisch. Sie und wir müssen nur ein bisschen Geduld haben. Sie ist einfach zu gut um keine Matches zu gewinnen.“

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