ATP: In Monte Carlo geht es nur über Rafael Nadal
In Monte Carlo geht mit dem ATP-Masters-1000-Turnier die Sandplatzsaison erst so richtig los. Bei der Frage nach dem Champion wird kein Weg an Rafael Nadal vorbeiführen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
13.04.2018, 10:31 Uhr
Die Idee, dass Rafael Nadal nicht den Titel beim ATP-Masters-1000-Turnier in Monte Carlo holt, mag abenteuerlich anmuten. Schließlich geht der Spanier, seit Miami wieder offiziell der Branchenbeste, ab Montag auf die Jagd nach seinem elften Titel im Fürstentum geht.
Tatsächlich ist es allerdings gar nicht so lange her, dass ein anderer Spieler den Siegerpokal hochgehalten hat: Novak Djokovic wars, 2015 nach seinem Finalsieg gegen Tomas Berdych. Im Jahr zuvor hatte es ein Schweizer Duell gegeben, Stan Wawrinka hat Roger Federer in drei Sätzen einen jenen Titel weggeschnappt, den der 20-fache Grand-Slam-Sieger in seiner Karriere wohl nicht mehr gewinnen wird.
Rafael Nadal Chef im Country Club
Seit 2005 aber gehört der Monte Carlo Country Club zu jenen Etablissements, in denen in erster Linie Rafael Nadal dominiert. Und es spricht herzlich wenig dagegen, dass dies nicht auch bei der diesjährigen Ausgabe der Fall sein wird. Zu dominant der Auftritt des Titelverteidigers beim Davis Cup in Valencia, zu ungewiss indes auch die Verfassung der potenziell größten Konkurrenten.
Der Finaleinzug von Albert Ramos Vinolas im vergangenen Jahr muss als Laune der jüngeren Tennisgeschichte verbucht werden, aber hinter einigen Aspiranten auf den Titel stehen beinahe noch größere Fragezeichen.
Dominic Thiem noch nicht belastet
Dominic Thiem, der einzige Spieler, der Nadal 2017 auf Asche bezwingen konnte, hat seit seinem Unfall in Indian Wells noch kein Match bestritten. Die Belastungsfähigkeit seines rechten Sprunggelenks ist noch nicht getestet worden, Monte Carlo kommt womöglich noch zu früh für den großen Coup.
Alexander Zverev, zuletzt Finalist in Miami, hat beim Davis Cup die nächste unerfreuliche Erfahrung mit Nadal auf Asche gemacht. Das Ergebnis war ebenso eindeutig wie vor Jahresfrist, eben in Monte Carlo.
Novak Djokovic mit Marian Vajda
Roger Federer und Andy Murray fehlen aus unterschiedlichen Gründen, von den Großen Vier gibt sich lediglich Novak Djokovic die Ehre. In Begleitung von Marian Vajda, dennoch auf der Suche nach Form und Einstellung. Taro Daniel und Benoit Paire heißen die letzten Bezwinger des Serben, Gegner, die Djokovic in Normalform aus jedem Stadion spielt. Problemlos.
David Goffin hat einen erstaunlich kurzen Auftritt in Miami hingelegt, es ist davon auszugehen, dass der Belgier sich in Monte Carlo stark verbessert zeigt. Bleibt noch Stan Wawrinka: Der Schweizer hat auf die US-Hartplatz-Tour verzichtet. Wawrinka hat die Waffen, um an einem sehr guten Tag Rafael Nadal zu schlagen, an nur guten Tagen eher nicht.
Die Endspiele in Monte Carlo seit 2008
Jahr | Sieger | Finalist | Ergebnis |
2017 | Rafael Nadal | Albert Ramos Vinolas | 6:1, 6:3 |
2016 | Rafael Nadal | Gael Monfils | 7:5, 5:7, 6:0 |
2015 | Novak Djokovic | Tomas Berdych | 7:5, 4:6, 6:3 |
2014 | Stan Wawrinka | Roger Federer | 4:6, 7:6 (5), 6:2 |
2013 | Novak Djokovic | Rafael Nadal | 6:2, 7:6 (1) |
2012 | Rafael Nadal | Novak Djokovic | 6:3, 6:1 |
2011 | Rafael Nadal | David Ferrer | 6:4, 7:5 |
2010 | Rafael Nadal | Fernando Verdasco | 6:1, 6:0 |
2009 | Rafael Nadal | Novak Djokovic | 6:3, 2:6, 6:1 |
2008 | Rafael Nadal | Roger Federer | 7:5, 7:5 |