ATP Generali Open: Istomin nach Hitzeschlacht erster Kitzbühel-Finalist
Denis Istomin hat als erster Spieler das Finale der Generali Open in Kitzbühel erreicht. Der usbekische Qualifikant besiegte den Chilenen Nicolas Jarry in Kitzbühel in drei Sätzen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
03.08.2018, 15:49 Uhr
Von Jens Huiber aus Kitzbühel
Die Abkühlung, die der Regen am Donnerstagabend über Kitzbühel gebracht hat, war ein paar Stunden später schon wieder Geschichte. Kopfbedeckungen aller Art waren angesagt bei den Generali Open, einige Zuschauer entschieden sich für Sombreros, Nicolas Jarry optierte für ein sportliches Kapperl. Nur Denis Istomin blieb seinem Stil treu: Ein Stirnband reicht dem Usbeken in der Regel über seiner Brille.
Nachdem der Routinier aber auch die etwas solidere Spielanlage mit auf den Platz brachte, durfte sich Istomin vor vollbesetzten Rängen nach dem 7:5, 6:7 (4) und 6:4 für den Finaleinzug bei den Generali Open 2018 feiern lassen.
Den ersten Satz durfte Jarry nicht verlieren, der Chilene schaffte es trotzdem: Zuerst gab er einen Breakvorsprung mit besten Wünschen an Istomin zurück, im zwölften Spiel bot Jarry die vom Rückschläger gern genommene Kombination Smash-Fehler/Doppelfehler/Vorhand-ins-Aus an. Dass Istomin erst den dann fünften Satzball verwertete, sprach für die Kampfkraft von Jarry. Oder die schwachen Nerven des Kohlschreiber-Bezwingers.
Jarry verwertet ersten Satzball
Durchgang zwei verlief bis zum 6:6 ordnungsgemäß, dann verblödelte Istomin im Tiebreak ein Mini-Break. Jarry stellte keinen Blödsinn an, verwertete seinen ersten Satzball zum 7:4 und damit Ausgleich. 41 Grad Celsius zeigte das Thermometer zu diesem Zeitpunkt auf dem Center Court an, nach 1:43 Stunden folgte ein allgemeiner Toilettengang, dem sich die Spieler anschlossen.
In der Entscheidung wirkte Istomin ein wenig frischer, die Vorzeichen waren vor dem Match in dieser Hinsicht ausgeglichen gewesen: Während sich Istomin durch die Qualifikation in Kitzbühel mühte, spielte sich Jarry in Hamburg bis ins Halbfinale.
Istomin jedenfalls schaffte das Break zum 2:1, wackelte im sechsten Spiel noch einmal bedenklich, auch wenn Jarry zu keiner Breakchance mehr kam. Den ersten Matchball wehrte der Chilene spektakulär ab, beim zweiten segelte nach 2:36 Stunden ein Return von Jarry ins Aus.
Istomin um dritten Karriere-Titel
Im Finale geht es gegen den Sieger der Partie zwischen Martin Klizan und Jaume Munar, wieder also ein erfahrener Qualifikant gegen einen Youngster mit Ambitionen. Gegen den Slowaken hat Istomin, der um seinen dritten Turniersieg nach Chengdu 2017 und Nottingham 2015 spielen wird, einen ausgeglichene Bilanz (ein Sieg, eine Niederlage). Eine Begegnung mit Munar wäre eine Premiere.
Hier das Einzel-Tableau in Kitzbühel